Wo sind wir gelandet und warum muss sich ein Mensch rechtfertigen, der Asthma hat?
Folgendes Zitat findet man auf den Seiten von Aktion Mensch und hat mich zu meinem heutigen Beitrag bewegt:
„Von der Maskenpflicht befreit“: Eine Armbinde als Signal
Kritische Blicke, unfreundliche Zurechtweisungen, Anfeindungen in Bus und Bahn – Jörg konnte und wollte das nicht mehr aushalten. „Ich habe Asthma und ein Attest, dass ich keinen Mundschutz tragen kann.“ Auf den ersten Blick ist das natürlich nicht zu erkennen, doch statt Nachfragen erfuhr der Asthmatiker in der Regel Vorverurteilungen. Für ihn war klar: Ein sichtbares Signal musste her, um der Diskriminierung aufgrund der Maskenpflicht vorzugreifen. Kurzerhand entwickelte Jörg eigenständig eine Armbinde – ähnlich der für sehbehinderte Menschen – mit einem Asthmatiker-Symbol und der Aufschrift „Ich habe Asthma und eine Bescheinigung“. Eine passende Kappe ließ er sich direkt dazu anfertigen.
Seine ersten Erfahrungen mit der Armbinde beschreibt er als positiv. Sie zieht die Blicke auf sich und verhindert so häufig vorschnelle Urteile seiner Mitmenschen. Und er hat auch schon einige weitere Armbinden verkauft, damit andere Asthmatiker*innen ebenfalls von seiner Idee profitieren können: „Ich möchte anderen Menschen damit helfen!“
Eindeutig ist, es ist Selbstschutz! Doch im Jahr 2020 ist das unmöglich zeitgemäß, eine Armbinde als Asthmatiker zu tragen. Ich habe im März von mir gegeben, dass das alles sehr an vergangene Zeiten erinnert. Ich hatte es sogar drastischer formuliert, was ich hier nicht wiedergeben werde. Und wenn ich dann diese Worte lese, ist das ebenfalls ein deutliches Signal, dass hier etwas vollkommen verkehrt läuft.
Kein Mensch muss sich mit einer Armbinde „kennzeichnen“, nur um nicht ausgegrenzt, diffamiert oder denunziert zu werden. Das ist ganz sicher diskriminierend, denn es würdigt den Menschen herab. Er stellt sich bloß, nur weil er nicht vollkommen gesund ist? Wen bitte geht das etwas an? Das ist absolut Menschen unwürdig!
Und die Würde des Menschen ist unantastbar? Zählt das denn überhaupt nicht mehr?
Ich bin wirklich entsetzt, was aus diesem Land geworden ist. Es beängstigt und schockiert mich, aber es weckt auch meine Energien, mich dagegen zu wehren. Denn so etwas darf es nicht geben. Was sagen nur die älteren Menschen, die noch den Krieg erlebt haben, zu solchen Tatsachen?
Es gibt eine Antidiskriminierungsstelle und was sagt die zu solchen Verhaltensweisen?
Ist das noch menschlich:
- Diffamierung – Verleumdung
- Denunziation – aus niederen Beweggründen jemanden anzeigen – ganz schlimm ist das Ordnungsamt in Essen. Es hat sogar ein Formular dafür bereit gestellt. Niedere Beweggründe…
- Diskriminierung – auch eine Vorschrift kann diskriminierend sein!
- Rufmord
Eine Übersicht der Länder und ihrer Vorgaben für Menschen mit Behinderungen.
Mehr Beiträge zur Würde des Menschen:
- Selbstbestimmung
- Mund-Nasen-Bedeckungspflicht – Mir reichts, ich habe keine Lust mehr auf diese Maskerade!
- Ich bin für Patriotismus, Danke an den mutigen Kriminalhauptkommissar Michael Fritsch!
Dresden, 02. November 2020
Maren Martini
Lieber Nicolas, herzlichen Dank für deine Worte. Das berührt mich umso mehr und spornt mich an, den Menschen über unsere ach so wunderbare Demokratie die Augen zu öffnen. Den meisten Menschen ist leider die Empathie abhanden gekommen. Herzliche Grüße Maren
Vielen lieben Dank für die Wiedergabe meiner Erfahrung und Gedanken zum Thema! Ich habe aufgrund einer engen Trichterbrust chronische Kurzatmigkeit, was an sich eine permanente Belastung ist. Es ist sozialpsychologisch gesehen völlig krank was gerade passiert. Unter dem Deckmantel einer geheuchelten Solidarität werden Menschen, die chronisch atemkrank sind als Schwerverbrecher angesehen! Wahre Solidarität und Liebe würde den Anderen nicht pauschal als Bedrohung diffamieren, aber dazu wäre wahrhaftige Solidarität vonnöten. Es ist Angst und letztlich Egozentrismus, der viele Menschen antreibt und die sich dann sogar als moralische Autorität aufspielen. Widerlich und traurig zugleich!