Gesundheits-Check-up – sinnvoll oder -los?

Gesundheits-Check-up – sinnvoll oder -los?

 

Vergangene Woche war ich bei meiner Hausärztin bestellt. Es war wieder einmal Zeit für einen Check-up, den die Krankenkassen finanzieren. Es wurde Blut abgenommen. Diese Woche war ich zur Laborbefund-Besprechung und Urinkontrolle. Gewicht etc alles in Ordnung. Blutdruck 140/90.

Bluthochdruck bei mir? Ich bin eher der Typ mit niedrigem Blutdruck. Vor zwei Jahren hatte ich vorweihnachtlichen, Stress bedingten Bluthochdruck, den ich mit Krankschreibung, Spaziergängen, Ruhe, Meditation und Zeit für mich in den Griff bekam. Aber im Nachhinein, wer weiß, vielleicht war auch da etwas anderes die Ursache? Blut untersucht wurde damals nicht. Ich kann mich erinnern, dass zu DDR-Zeiten aus dem Ohr Blut entnommen und untersucht wurde, und zwar gefühlt häufiger als heute.

Diesmal waren auch die Kreatininwerte leicht erhöht. Gut, auch das kannte ich aus der Zeit als ich nach dem Tod meiner Eltern permanent krank war. Das hat bisher keinen Arzt ernsthaft beunruhigt. Doch der Bluthochdruck, die nächtlichen Schweiß-Attacken, schlechter Schlaf etc. Ich sagte, dass ich mitten in den Wechseljahren bin und damit war es die nahe liegende Ursache. Ich bekam ein grünes Rezept mit einer Empfehlung  gg. Wechseljahresbeschwerden. Ich hab es mir nicht gekauft. Erstmal bin ich der Meinung, da diese Symptome nicht länger, sondern erst seit November/Dezember bestehen, versuche ich mir anders zu helfen. Viel trinken wurde mir empfohlen. Obwohl ich nicht zu wenig trinke. 

Tai Chi hatte ich ja schon für mich entdeckt, um wieder zur Ruhe zu kommen. Da mein neuer Tai Chi-Lehrer auch Heilpraktiker ist und wir uns unterhielten kamen wir darauf zu sprechen. Er meinte, erhöhter Kreatininwert und hoher Blutdruck, da müssen wir doch mal näher hinschauen. Ok. Nieren- oder Blasen-Beschwerden hatte und habe ich keine. Er maß meinen Blutdruck und selbst an einem freien Tag und nach Tai Chi war er immens hoch mit 160. Zu diesem Zeitpunkt überkamen mich doch Bedenken. Deshalb bat ich ihn um einen Termin zur weitergehenden Untersuchung. Bis dahin empfahl er mir: Kein Salz, Spaziergänge, Frischkost, viel trinken, maximal zwei Gläser Rotwein. Da ich meist selbst koche, keine Wurst und Fleisch esse, war das nicht schwer umsetzbar.

Seelisch geht mir schon so einiges an die Nieren, und das schon immer. Also her mit den schönen Gedanken, raus mit den unschönen und Hilfe zur Selbsthilfe. Ganzheitlich ist eben nichts, wenn man sich nicht von Beginn an um sich selbst kümmert und auf sich aufpasst, gesund ernährt, Selbstfürsorge betreibt durch Bewegung, Meditation, Alkohol in Maßen etc. Ausgewogen und in Maßen. Ja, die Weisheit und Vernunft kommt mit dem Alter.

Die seelische Gesundheit ist ebenso von Bedeutung,  und wie wir wissen ein Faktor der organisch viel verursachen kann. Was letztlich oft in der Standard-Medizin nicht berücksichtigt und unentdeckt bleibt, auch weil keiner sich gern mit sich selbst beschäftigt. Allein, dass mich noch nie ein Hausarzt zu meiner Ernährung befragt hat, stellt vieles in Frage. Doch ebenso all die kleinen Grausamkeiten, die man erlebt hat, trägt man mit sich herum. Der eine mehr, der andere weniger. Sensible Menschen, wie ich, zu lange.

Auch wenn ich inzwischen viel gelernt habe, u. a.,

  • dass ich schneller loslassen muss.
  • dass ich unschöne Worte nicht persönlich nehmen muss.
  • dass Menschen sind wie sie sind und sich nicht ändern lassen, wenn sie es nicht selber wollen.
  • dass Menschen Weggefährten sind.
  • dass man sich von einseitigen Verbindungen trennen muss.
  • dass Meditation wichtig ist.
  • dass ich mir selbst am Wichtigsten sein muss, auch wenn uns das anders beigebracht wurde.
  • dass ich auf meine Intuition höre, die mir sagt, was richtig und falsch ist.
  • dass ich im Mittelpunkt meines Lebens stehe.
  • dass ich die „Hauptrolle in meinem Film spiele!“ Das ist das schönste Film-Zitat für Mentaltraining.

So habe ich mir gleich in meinem Vorrat verschiedene Kräuter für Tee heraus gesucht: Goldgarbe, Himbeerblätter und Melisse aus dem Garten,  Hibiskus, Mariendistel, Brennnesselsamen, Wacholderbeeren, Weißdorn, Grünen Tee

Ich habe mir Salat mit Roter Bete, etwas Matjes, Rucola und Rapunzel und Orangen, Himbeeren, Äpfel, Kürbiskerne mit Limettenöl gegönnt, esse Knoblauch, eine rote Zwiebel. Kartoffeln mag ich gerade gar nicht. Normalerweise bin ich der Typ, der im Winter nur warm isst und keine Salate. Doch jetzt will ich Frischkost. Trotzdem fröstelt es mich und wer es kennt: Kalte Hände sind gruselig. Manchmal sitze ich sogar im Büro mit Fingerhandschuhen, weil es mir zu kalt ist. Der Tee ist natürlich perfekt. In der letzten Zeit habe ich hauptsächlich warmes Wasser getrunken.

Ergänzend habe ich Sole für eine Trinkkur angesetzt. Ich werde nichts unversucht lassen, um meinen Blutdruck ohne Medikamente (außer maximal Magnesiumtabletten) wieder in Normwerte zu bringen.

 

Da ich jetzt ein wenig mehr weiß, auch Dank des Check-ups, der in meinen Augen zu oberflächlich ist, kann ich Einfluss darauf nehmen und gönne mir:

Einen Tee auf die Gesundheit und pflege Geist, Körper und Seele als ein Ganzes!

Dresden, 26. Januar 2020

©Maren Martini