Ernährung in den Wechseljahren – Blutdruck

Rucolasalat mit Blaubeeren, Balsamico und Sonnenblumenkernen ©Maren Martini

Der Einfluss von Antioxidantien auf den Blutdruck in den Wechseljahren.

 

Gerade las ich einen Artikel von Herrn Gräber. Wie so oft bin ich zufällig darauf gestoßen. In einer Beobachtungsstudie, keine klinische, wurden Frauen getestet, die in der Postmenophase sind.

„Sarah A. Johnson und ihr Team fanden während einer ihrer Studien an der Florida State University heraus, dass ein regelmäßiger Verzehr von Blaubeeren sehr hilfreich dabei sein kann, den Blutdruck zu senken und Arteriosklerose zu reduzieren. Die Ergebnisse wurden unter dem Titel „Daily blueberry consumption improves blood pressure and arterial stiffness in postmenopausal women with pre- and stage 1-hypertension“ veröffentlicht, welche im „Journal of the Academy of Nutrition and Dietetics“ eingesehen werden können.“

 

Ich hatte in meinem Beitrag vom 3.2.20 erwähnt, dass bei mir erhöhter Blutdruck festgestellt wurde. Erst wollte ich leiden schreiben. Aber das trifft nicht zu. Denn ich leide ganz und gar nicht darunter. Die Hitzewallungen und der Nachtschweiß sind weg. Stimmungsschwankungen habe ich nur ab und zu. Aber meine Gewohnheiten habe ich schon umgestellt. Vor allem ist Meditation ein wichtiger Baustein in meiner Morgenroutine geworden und diese reduziert nachweislich Stress. 

Das einzige, was neu hinzugekommen ist: Ende Juni wurde eine Eierstockzyste entdeckt. Nachdem ich mit starken Unterleibsbeschwerden und extremen Blutungen zu kämpfen und mich durch gerungen hatte, unter den derzeit widrigen Umständen, mich zum Arzt zu begeben. Ja, ich habe es aufgrund der Situation hinaus gezögert. Wer will freiwillig zum Arzt mit Mundschutz, wenn es einem sowieso schon mies geht? Ein Tuch vor dem Mund löst Panik in mir aus, und erst recht vor Mund und Nase.

Starke Beschwerden während der Menstruation kannte ich bis dahin nicht. Ich musste fast eine Woche liegen, um mich davon zu erholen. Es war nur Dank Schafgarbentee und -wickel und viel grüner Kost möglich, das durchzustehen. Ich fühlte mich müde, ausgelaugt und antriebslos. Als ob mir über Nacht alle Energie entzogen worden ist.

Dank meiner Intuition, dass ich auf meinen Körper höre, der mir eindeutige Signale übermittelt, weiß ich, was er benötigt. Denn mir ist bewusst geworden, dass es mich gefühlt einmal im Monat, kurz vor Beginn meiner Menstruation nach Hering und Roter Bete mit Petersilie gelüstet. An anderen Tage will ich lieber Karottensaft, Himbeeren, Blaubeeren, Äpfel oder Sellerie, Petersilie oder Koriander. Kartoffeln sind seltener geworden, dafür mehr Reis und Dinkelbrot mit Mohn.

Jetzt zurück zu den Blaubeeren, auch Heidelbeeren genannt, die viele wunderbare Inhaltsstoffe haben, unter anderem Antioxidantien. Laut einer Studie enthalten Heidelbeeren das Fünffache an Antioxidantien von Himbeeren und von allen Früchten haben sie den höchsten Gehalt. Wobei frische Wildheidelbeeren die meisten enthalten. 

Diese stärken aufgrund ihrer Inhaltsstoffe die Abwehr und können unseren Körper vor freien Radikalen schützen. Dass Blaubeeren gut bei Durchfall, also Magen-Darm-Problemen sind, ist den meisten Menschen bekannt. Dies verdanken wir dem blauen Farbstoff

Zu den natürlichen Antioxidantien (grob übersetzt: gegen Oxidationen) zählen 

1. Flavonoide (sekundäre Pflanzenstoffe) 

 

Artischocken am besten als Frischpflanzenpresssaft – Leberschutz, und Unterstützung für die Verdauungsorgane, Das war unser Weihnachtsessen 2019 Artischocken mit Käse überbacken, Kartoffeln und Rosenkohl.

 

2. Vitamin A – Retinol (fettlöslich)

  • Karotten
  • Paprika
  • Tomaten (Lycopin)

Deshalb sollte Gemüse immer mit etwas Öl oder Sahne zubereitet werden.

 

Mein Rezept für Möhrensalat mit Kokosraspeln

 

Möhrensalat ©Maren Martini

2 große Möhren, fein reiben

1 TL Kokosöl

1 TL Kokosraspeln

1 TL Zitronensaft

1 Prise Zimt

1 EL Rosinen

1 geriebener Apfel

Alle Zutaten vermengen, durchziehen lassen und genießen. Das ist für ein bis zwei Portionen.

 

 

3. Vitamin C – Ascorbinsäure (wasserlöslich)

…in erhöhter Dosis ist immer die beste und effektivste Methode bei einem beginnenden Infekt. Ich habe gute Erfahrungen mit Zitronenwasser und dem täglichen Apfel.

Passend ist immer wieder ist das Sprichwort:

An Apple a day keeps the doctor away!

Es wurde erstmals 1913 im Buch von Elizabeth Mary Wright „Rustic Speech and Folklore„auf S. 238, erwähnt.

 

Zitrusfrüchte – Limetten, Orangen, Zitronen – Antioxidantien – Vitamin C-Lieferanten ©Maren Martini
  • Äpfel
  • Johannisbeeren
  • Kiwis
  • Limetten
  • Orangen
  • Sanddorn 
  • Zitronen

 

4. Vitamin E – Tocopherol (fettlöslich)

  • Getreiden
  • Nüssen
  • Ölen

 

Mandeln in Gemüsesuppe mit Petersilie ©Maren Martini

 

5. Polyphenole

  • Grünem Tee
  • Äpfeln (in den Kernen und der Schale)
  • Rotwein
  • Nelken
  • Heidelbeeren
  • schwach fermentierten Kakaobohnen (je nach Sorte und Verarbeitung verlieren Kakaobohnen an Polyphenolen
  • Schokolade mit einem Kakaogehalt ab 70 %, allerdings ist Zucker ungesund. Daher lieber zu naturbelassenen Kakaobohnen greifen. Das wurde schon im Film Chocolat so wunderbar zellebriert.

Polyphenole senken nachweislich den Blutdruck.

Laut verschiedener Studien üben Polyphenole viele verschiedene Effekte auf den Stoffwechsel aus. Sie beeinflussen auch den Glukosestoffwechsel und tragen damit zur Vorbeugung und Behandlung von Diabetes mellitus Typ bei. Im Einzelnen sind folgende Funktionen bekannt:

„ Hemmung der Glucoseabsorption aus dem Darm.
„ Erhöhung der Insulinabgabe aus der Bauchspeicheldrüse.
„ Verbesserung der Glucoseaufnahme in Muskelzellen und Adipozyten.
„ Unterdrückung der Freisetzung von Glucose aus der Leber.

 

6. Saponine aus dem Lateinischen von: sapo – im Deutschen also Seifenstoffe

 

  • Bockshornkleesamen
  • Bohnen
  • Erbsen
  • Kichererbsen – Kennt inzwischen jeder in Form von Hummus oder Falafel
  • Spinat

Saponine schützen Pflanzen vor Pilzbefall. Genannt wird auch Lakritz, die Süßholz enthält. Doch alle, die Bluthochdruck haben, sollten Süßholz meiden!

Seit ich von der Wirkung der Süßholzwurzel auf den Blutdruck weiß, meide ich Teemischungen, – selbst in den Biovarianten -, in denen Süßholzwurzel enthalten ist. Da müsste überall ein Warnschild angebracht werden, dass dies nur nach Rücksprache mit dem Arzt eingenommen werden dürfte. Am besten ist, alles, was Süßholzwurzel – wobei die nicht süßt, sondern einfach nur vorschmeckt und alle anderen Aromen übertönt – zu meiden! Dasselbe gilt für Lakritze. Ich habe sie immer geliebt, doch da war ich noch jung und unwissend.

 

7. Sulfide – Schwefelverbindungen

Zwiebel, Knoblauch, Porrée – Schwefelverbindungen für die Abwehrkräfte
  • Knoblauch
  • Schalotten
  • Schnittlauch
  • Zwiebeln

 

 

 

 

 

Zusammenfassend halte ich fest:

Wer sich ausgewogen und vorwiegend pflanzlich mit Kost aus Gemüse, Getreide – Hafer, Dinkel, Hirse sind meine Lieblingsgetreide-, Nüssen, Obst und Saaten ernährt, kann seinen Körper vor zu schneller Alterung schützen, den Blutdruck, die Cholesterinwerte auf natürliche Weise senken und vor allem gesund bleiben! Denn Gesundheit ist das höchste Gut!!!

Fleisch und Wurst, Milchprodukte sind nicht das Entscheidende in unserer Ernährung. In anderen Kulturen hat Fleisch durchaus seine Berechtigung, wie bei den Inuit oder den anderen Naturvölkern. Doch in unserer Gesellschaft hat dies keine Erfordernis. Es wird uns nur vorgegaukelt. ein Stück Fleisch, wie oft von Männern berichtet, ist wohl noch von den Jägern übrig geblieben. Nur jagen heute – zumindest in unserer Gesellschaft – die wenigsten Männer ihr Essen. Wir haben nicht mehr die körperliche Bewegung und Ausarbeitung wie zu Zeiten der Jäger und Sammler. Da liefen die Menschen 25 bis 30 km am Tag. Wenn wir heute 5 km gehen, ist das teilweise sogar übertrieben.

Deshalb versuchen die Menschen dies mit Sport auszugleichen. Besser ist die tägliche regelmäßige körperliche Ertüchtigung. Ich laufe und fahre Rad, steige Treppen statt Aufzug zu fahren. Im Garten mähe ich meine Wiese ohne Lärm (und wieder Stress) verursachende Wirkung: mit Sense oder mechanischem Rasenmäher. Das genügt oftmals für den privaten Gebrauch und dann schnellt auch der Blutdruck nicht mehr in die Höhe und die Nachbarn streiten sich weniger. 

Mehr zu Entspannung und weniger Stress.

Lesen Sie auch meine Artikel zu den Wechseljahren:

 

Dresden, 21.07.2020

©Maren Martini