Meine neueste Bereicherung ist die Feldenkrais-Methode nach Dr. Moshé Feldenkrais
Moshé Feldenkrais war ursprünglich Physiker, Ingenieur, Sportler und erfand diese ganzheitliche Methode. Er verband Physik, Mechanik, Elektronik und menschliche Bewegung.
Laut Brockhaus ist die Feldenkrais-Methode eine
„Form der Körpertherapie zur Bewusstmachung von Bewegungsabläufen und Körperfunktionen durch das gezielte Training körperlicher und geistiger Funktionen. Die Feldenkrais-Methode findet v. a. bei chronischen Verspannungen und Schmerzen des Bewegungsapparates durch jahrelange Über- oder Fehlbelastungen angewandt sowie zur Behandlung von Schädigungen des Nervensystems z. B. Lähmungen nach Schlaganfällen oder Traumen. Die Anwendung erfolgt als Einzel- oder Gruppenunterricht.“ Brockhaus, Gesundheit Band 1, Jahr: 2000, S. 379
Warum hat mich auf die Feldenkrais-Methode noch kein Arzt oder Physiotherapeut hingewiesen, da ich seit Jahren immer wieder Verspannungen durch meine Bürotätigkeit hatte?
Seit einigen Wochen plagen mich wieder eingeschlafene Arme, vor allem des nachts. Dann werde ich wach und kann nicht mehr einschlafen, weil die Arme kribbeln, anschwellen und schmerzen.
Nach einer Thai-Massage, die leider seit Ende Oktober nicht mehr möglich ist, obwohl sie eine wunderbare Unterstützung für mich war, Physiotherapie und Osteopathie bin ich von meiner lieben Nachbarin, die ich im Haushalt unterstütze, auf die Feldenkrais-Methode aufmerksam gemacht worden. Sie hat mir auch gleich zwei CDs geliehen.
Eine Woche später habe ich mich mit der Methode und ihrer Wirkung auseinandergesetzt und stelle fest: Das ist doch perfekt für die Körper-Geist-Heilung und gegen die jahrelang aufgebauten An- und Verspannungen im Kiefer-Nacken-Rücken-Schulterbereich. Was sich doch alles angestaut und an Verspannungen aufgebaut hat, kann natürlich nicht von heute auf morgen gelöst werden.
Meine Physiotherapeutin sagte mir, dass meine Brustmuskulatur durch die sitzende Bürotätigkeit verkürzt ist. Doch wenn wir nach Moshé Feldenkrais gehen, können wir auch dies Problem lösen. Da ich mich für ganzheitliche Gesundheit entschieden habe und offensichtlich noch nicht im Gleichgewicht bin, suche ich immer neue Wege, um zu meiner Ganzheitlichkeit zu gelangen.
Mein erster Weg führte mich zum Feldenkrais-Verband Deutschland e. V. Ich hatte mir auch über die Suchfunktion schon eine Lehrerin in der Nähe ausgesucht. Leider, in Ermangelung persönlicher Begegnungen, die uns aufgrund einer politische Entscheidung von Frau Merkel verwehrt werden, muss ich mich mit YouTube begnügen. So habe ich Susanne Richter entdeckt. Sie hat einige sehr gute und hilfreiche Videos unter Feldenkrais-Berlin – Susanne Richter eingestellt.
Beim Feldenkrais-Verband wird erklärt
- Was ist die Feldenkrais-Methode? Kurz zusammengefasst: „Feldenkrais ist Bewusstheit durch Bewegung und Funktionale Integration“
- Wie wirkt die Feldenkrais-Methode? Wesentlich bei der Feldenkrais-Methode ist die bewusste Körperwahrnehmung und somit auch (wieder) bewusste Bewegung.
Durch Verletzungen oder Schmerzen, nehmen wir oft Fehlstellungen ein und gewöhnen uns daran. Dass diese falsch sind, spüren wir oft erst im Nachhinein. Die Bewusstheit führt uns zur Erkenntnis. Daraus folgt, dass wir etwas ändern müssen, um diese Fehlstellungen zu korrigieren und wieder in Harmonie zu gelangen. Dank Frau Richter, die ich bei YouTube entdeckte, bekommen wir schöne Assoziationen: Gelassenheit und Loslassen statt Anspannung und Verspannung!
Ein Beispiel der (bewussten Körperwahrnehmung konnte ich im Januar erfahren:
Am 4. Januar hüpfte ich morgens gut gelaunt durch die Wohnung und plötzlich gab es ein schmerzhaftes Knacken in meiner linken Wade und ich wusste, jetzt muss ich langsam auftreten. Das war derart schmerzhaft, das klar war, da stimmt etwas nicht. Wahrscheinlich war der Wadenmuskel einfach zu kalt. Aber ich spürte deutlich: Ich bin keine 20 mehr. Obwohl ich heute aktiver bin als damals.
Da ich in der Ausnahmesituation nicht zum Arzt wollte – wahrscheinlich hätte ich meinem Bein auch mehr geschadet -, habe ich sofort meine Wade getapt und eine Woche lang hochgelagert. Gut war, ich hörte auf meinen Körper, der mir mit dem Schmerz ein Signal setzte, und dass ich diesen nicht übergehen durfte. Deshalb ist es auch wichtig, Schmerzmittel nur im Ausnahmefall zu nehmen. Denn das Signal des Körpers in Form des Schmerzes zu unterdrücken, ist falsch.
Als Ersthelfer weiß ich, da hilft nur, Ruhe bewahren und überlegen, wie ich vorgehe. Mein Glück war, ich hatte Tapeband da und bandagierte die Wade auch noch zusätzlich mit einem Verband.
Außerdem lagerte ich das Bein hoch. Das war kein Problem, eher das Auftreten und Laufen, vor allem das Treppensteigen. Die ersten zwei, drei Tage lief ich so wenig wie möglich.
Da meine Waschmaschine im Keller steht und vom Dachgeschoss sind es ca. 90 Stufen, humpelte ich vorsichtig mit halber Kraft und wenig Belastung die ersten Wochen im neuen Jahr. Es war für mich ein Zeichen, dass ich es mal wieder langsamer angehen sollte.
Nach einer Woche juckte das Tapeband und so habe ich es neu getapt. Recht schnell merkte ich, dass ich meine Hüfte und das andere Bein stark einseitig belastete. Also habe ich vorsichtig das andere Bein wieder belastet, um nicht völlig aus dem Takt zu geraten. Stück um Stück bin ich wieder normal gelaufen, um den Muskel wieder zu belasten. Wenn es zu viel war, zwickte es merklich. Inzwischen ist es wieder gut und ich kann auch längere Wege laufen und habe mit Liegestützen begonnen, um meine Muskulatur zu stärken.
Doch dann begann das mit meinen Armen und so habe ich mich doch zu meiner Ärztin begeben und mir Physiotherapie verschreiben lassen. Das kann zusätzlich nicht schaden.
Meine Ärztin meinte: „Sie sind rechtslastig.“ Damit hat sie recht und es ist nicht meine politische Einstellung.
Die Schmerzen im Arm sind sehr unangenehm, als Rechtshänder und am Computer Tätige sowieso. Ich habe jetzt eine schöne Übung gefunden, nämlich die Arme zu verschränken, zu strecken und dehnen, vorgeführt von Andreas Tack. Die Videos sind qualitativ nicht immer hochwertig, aber die Übungen sind wertvoll und das zählt für mich vorrangig.
Auch verspannte Kiefer können mit Feldenkrais behandelt werden. Susanne Richter von Feldenkrais-Berlin hat sehr schöne Übungen dazu. Gut für Zähneknirscher wie mich.
Alles in allem kann ich Feldenkrais sehr empfehlen. Es zählt wie bei allem die Regelmäßigkeit, doch für mich war das Erste Hilfe und ich schlafe wieder besser, seit ich diese Übungen ein- bis zweimal täglich und nach Bedarf durchführe.
Ursache und Wirkung – Deshalb ist bei Krankheiten nicht die Symptombekämpfung entscheidend, sondern die Ursachenforschung und -beseitigung.
Für alle, die ihr Leben ändern wollen, gesellschaftliche Zwänge hindern uns oft daran, hab ich eine Filmempfehlung: Der FILM DEINES Lebens des Autors und Regisseurs Sebastian Goder.
Und mit den wunderbaren Worten von Monika Pott,
„Ich bin wunderbar
Ich bin so wertvoll
Ich bin großartig
Ich selbst bin das Wunder, das ich suche und
ich liebe mich genauso wie ich bin.
kann ich jeden nur ermuntern, immer neu Wege zu probieren, sich selbst zu heilen bzw. seine Selbstheilungskräfte zu aktivieren, wie das auch Coach Steffen Lohrer wunderbar erklärt. Letztlich liegt es an unseren Gewohnheiten und Denkweisen, wie wir uns verhalten, entspannt oder angespannt und haben jederzeit die Möglichkeit, diese zu ändern.
Es ist unsere Entscheidung für oder gegen uns, leiden oder leben.
Wir haben es in der Hand, was wir für uns daraus ziehen und können unser Leben mitgestalten, in dem wir die Verantwortung dafür übernehmen und sie nicht mehr abgeben an Gesellschaft und Regierung oder Partner, Eltern, Lehrer und Erzieher. Auch das hat etwas mit Selbstliebe zu tun: Liebe ich mich oder bin ich mir egal?
Ganzheitlich gesehen sind wir untrennbar mit der Erde verbunden und dies trifft auch auf Körper, Geist und Seele zu. Alles ist eine Einheit. Das spiegelt für mich auch mein erwähltes und immer noch faszinierendes Hintergrundbild wider.
Meine Ergänzung sind Videoübungen mit Wolf Harwath zur Dehnung bei eingeschlafenen Fingern und Händen. Bei dieser Übung habe ich festgestellt, dass meine Hände und Finger schmerzen. Also bedeutet dies für mich, ich muss genau da mehr dehnen. Schon als Kind, obwohl ich sportlich aktiv war und Handstand und Rad schlagen liebte, sowie während meiner Ausbildung beim 10-Finger-Blindschreiben auf der mechanischen Schreibmaschine, bekam ich immer Sehnenscheidenentzündung. Mit diesen Übungen hätte ich das wohl lindern können. Gut, dass ich eine Kiste Wasser zuhause habe… 🙂
Ich wünsche allen ganzheitliche Gesundheit!
Namasté!
Maren Martini
Dresden, 08. Februar 2021