Verliebt in Juli Zeh

„Fragen zu Corpus Delicti“ von Juli Zeh

Zum neuen Schuljahr brachte meine Tochter eine Bücherliste mit, die sie für die Schule lesen soll, Klassen 11 und 12.

Unter anderem das Buch „Corpus Delicti“ von Juli Zeh, was ich sofort recherchierte und bestellte. So begegnete mir auch ihr neues Buch „Fragen zu „Corpus Delicti“, und ich bestellte es mir.

Seit heute habe ich es ausgelesen und bin begeistert. Welch kluge Frau, mit Jurastudium und seit 2019 ist sie Richterin in Brandenburg. Sie hat als Autorin Fragen beantwortet, die mich gespiegelt haben. Auch ich schreibe intuitiv und recherchiere wenig. Ich konnte mich gut in sie hinein versetzen und verstehen.

Ich möchte jetzt einfach noch mehr von ihr lesen. Sie schreibt so wunderbar. Und wenn ich auch nicht immer ihre Meinung teile, kann ich mich mit ihren Worten identifizieren. Das ist sehr schön. Danke an Juli Zeh für Ihre Worte, die sie uns geschenkt hat und ihrer Inspiration, das Deutsche Institut für Literatur in Leipzig zu beehren. Ich habe mich gleich damit auseinander gesetzt. Doch in der jetzigen Zeit ist es nicht so einfach, sich für einen B.A. und M.A. Literarisches Schreiben einzuschreiben.

Sie hat mich sehr inspiriert und jeder, der sich mit Literatur beschäftigt, Autor werden möchte, lese bitte Juli Zeh. Sie hat ihre eigenen Ansichten, und das entspricht mir sehr. Sie empfiehlt jedem  Autoren, dennoch einen Beruf zu erlernen, mit dem sich sicher Geld verdienen lässt. Freiberufliche Autoren haben keine Sicherheit, doch wenn man einen Beruf hat und nicht davon abhängig ist, damit Geld zu verdienen, bleibt die Kreativität erhalten. Denn Kreativität kann unter Druck nicht gedeihen, sie verkümmert. Ich denke, deshalb gibt’s auch Schreibblockaden, denn die entstehen, wenn Druck aufgebaut wird. Ich könnte auch nicht schreiben, wenn ich Zeitdruck hätte. Manchmal fließt es von allein, manchmal überhaupt nicht, manchmal träume ich und sammle Ideen… Manchmal muss ich einfach in die Natur und eben nicht schreiben, sondern alles auf mich wirken lassen. Da lob ich mir meinen Garten mit Ruhe und zirpenden Grillen im Gras. Schreiben ist eine Begabung, der ich instinktiv gefolgt bin und sie als Medium sehe, mich öffentlich zu äußern.

Der Beruf ist eben nicht immer die Berufung, aber wenn man auf seinen Instinkt hört, kann man seiner Berufung folgen und sie wenigstens nebenberuflich leben.

Maren Martini

Dresden, 13. September 2020

Zu Gast beim Sommerfest der Unternehmerinnen in OHV (Oberhavel)