Schulbesuch der Shree Muchchoktar Lower Secondary School in Nepal am 15.10.2019

नमस्ते – Namaste in Muchok

Am 14.10. fuhren wir mit einem Kleinbus von Kathmandu nach Gorkha Bazar.

Von da aus starteten wir am nächsten Tag ca. 09:50 Uhr unseren Ausflug nach Muchok, um den Scheck des Spendenlaufs der Schüler des Hans-Erlwein-Gymnasiums an die Shree Muchchoktar Lower Secondary School zu übergeben.

Die Fahrt dahin führte im wahrsten Sinne über Stöcke und Steine (was in diesem Falle schon kleine Felsbrocken waren). Es war eine sehr abenteuerliche Reise. Wir waren 18 Teilnehmer, davon fünf Schüler des Hans-Erlwein-Gymnasiums, Jonah, Max, Nora, Rahel und Sonja sowie ihre und freiwillige Eltern als Begleitpersonen. Ebenso Frau Zimmer, die ich auf dieser Reise sehr schätzen lernte. Wann hat man die Ehre und das Vergnügen, eine Lehrerin einmal so privat kennen zu lernen? Das fand ich sehr mutig und sympathisch von ihr. Verteilt auf vier Jeeps, da bekannt war, dass die Strecke mit Bussen schwer bis gar nicht zu bewältigen war, ging’s los.

Die Straßen sind in Nepal unwegsam und holprig. Da schmunzeln wir jetzt gelassen über ein Schlagloch in den Striesener Straßen. Teilweise verglichen die Kinder die Strecke mit einer Achterbahnfahrt.

In den notwendigen Pausen wurden die Jeeps auf Schäden überprüft.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Gegen 13:00 Uhr trafen wir in Muchok – nach einer Rüttelpartie – wohlbehalten ein. Auf dem Weg zur Schule wurden wir schon von den Bewohnern mit einem herzlichen „Namaste!“ begrüßt. Ohne, dass mir bewusst war, dass wir bereits am Ziel waren, spürte ich, dass wir schon erwartet wurden und alle Bescheid wussten, wer wir waren.

 

Die Schuldirektorin, Daya Lamechani, empfing uns mit den LehrerInnen und Schülern von ganzem Herzen. Nach und nach trafen noch Familienmitglieder aus der Umgebung ein. Jeder von uns erhielt Blumenketten und eine Tika zur Begrüßung. Die Kinder sangen und führten Tänze für uns auf, was mich persönlich, auch aufgrund der Stimmung und Atmosphäre, sehr berührte.

 

Unsere Kinder überreichten den symbolischen Scheck vom Spendenlauf 2018 des HEG Dresden in Höhe von 4.000,00 Euro für den weiteren Ausbau der Schule. Pema (links im Bild) – die Hotelchefin des Kathmandu View Hotels – übersetzte.

 

Einige Familien hatten Geschenke u. a. Stifte mitgebracht, die an die Kinder möglichst gerecht verteilt wurden, was nicht immer einfach war.

Glücklich

 

 

Leider erfuhren wir erst kurz vor unserer Abreise, dass Daya derzeit keinen Computer hat, so dass meine nächste Idee ist, gebrauchte, noch funktionstüchtige Laptops zu sammeln, um sie der Schuldirektorin in Nepal und u. a. Dambar, einem unserer nepalesischen Reisebegleiter, zukommen zu lassen.

Die Ausstattung der idyllisch im Grünen gelegenen Schule ist mäßig, aber die Kinder vom Kindergartenalter bis 13 Jahren machten auf mich einen glücklichen Eindruck. Ich glaube, die Kinder sind einfach noch dankbar, zur Schule gehen zu dürfen und sie nehmen sehr weite Wege aus der Umgebung dafür auf sich.

Wir besichtigten die neue und die alte Schule, und ich bin froh, dass ich diese Reise angetreten habe.

Das neue Schulgebäude

 

Das provisorische Schulgebäude nach dem Erdbeben 2015.

 

Auf unserem Rückweg, anfangs zu Fuß durch Reisfelder und wunderbare Natur, war ich frohen Herzens, dass ich diesen Tag mit so wunderbaren Menschen verbringen konnte. Es war ein anstrengender und dennoch schöner, beseelender Tag mit glücklichen Kindern und Erwachsenen. Die Rückfahrt wurde erneut sehr abenteuerlich mit „Short Cuts“, die sich als keine herausstellten. Am Ende des Tages, als wir bereits im Dunkeln zurück in Gorkha eintrafen, haben wir trotzdem darüber geschmunzelt.

Vielleicht sind beim nächsten Besuch ein paar Bücher als Gaben dabei. Denn Daya hat ihre Vision umgesetzt und das alte Schul-Gebäude als Bibliothek umgestaltet.

Es gibt immer noch genug zu tun. Und nur, weil das Erdbeben vor vier Jahren war, heißt es nicht, dass Hilfe nicht mehr notwendig ist.

Nachdem ich gesehen habe, dass die Menschen in Nepal beispielsweise ihre Wäsche von Hand am Bach waschen, und nicht wie wir selbstverständlich eine Waschmaschine nutzen, wenn wir uns dies verinnerlichen, so sollten wir dankbar sein für das, was wir im Überfluss haben!

Diese Reise hat etwas in mir verändert, mein Denken bestärkt und:

Ich werde zurückkehren nach Nepal!

Maren Martini

Dresden, 04. November 2019