Meine Ankunft in der MediClin Klinik Bad Elster
Meine Reise ging Ende November mit dem Zug nach Bad Elster. Alles war organisiert, das Gepäck abgeholt… Ich fuhr mit dem Taxi zum Hauptbahnhof und hatte wieder einmal ein sehr bewegendes Gespräch mit dem Fahrer.
Die Bahn fuhr von Dresden-Hauptbahnhof bis Reichenbach im Vogtland, wo ich knapp zwanzig Minuten zum Umsteigen hatte. Während der Zugfahrt musste ich Maske tragen und hatte den PCR-Test als Nachweis dabei. Ich berichtete bereits über die glücklichen Umstände, mit denen ich letztlich doch den PCR-Test absolvieren konnte.
Noch im Zug informierte ich die Klinik, dass ich pünktlich ankommen würde. Sie organisierten die Abholung, da der Elsteraner Bahnhof außerhalb der Ortschaft liegt. Auf der Fahrt schneite es ein wenig in Freiberg…
Die Anschlussverbindung mit der Vogtlandbahn in Richtung Cheb in Tschechien klappte – mit einer sehr netten Zugbegleiterin, die sehr freundlich und entgegenkommend allen Menschen gegenüber war. Tickets werden auch mit Hilfe der Begleiterin im Zug an einem Automaten gelöst.
Im Zug beobachtete ich, wie die Menschen, die nach Tschechien fuhren eine 3G-Bescheinigung sowie Einreisegenehmigung brauchten. Das ist schlimmer als zu DDR-Zeiten. Diese Maßnahmen verunsichern die Menschen, die im Grenzgebiet arbeiten und leben sehr. Wahrscheinlich besuchen sie nur ihre Familien und dafür müssen sie jetzt unzählige Bescheinigungen bringen? Das steht in keinem Verhältnis mehr.
Eine weitere Stunde später – insgesamt 3:15 Std. – kam ich am Bahnhof Bad Elster an. Dort war ich ein wenig schockiert über den Bahnhof, der total heruntergekommen ist. Für einen Kur- und Badeort mit Tradition finde ich das nicht sehr einladend. Wie wichtig sind dem Ort Bad Elster die Gäste, die mit dem Zug anreisen und auf einem Ruinen-Bahnhof landen? Aber auch für die Wandersleute und Einheimischen ist dieser Bahnhof eine Zumutung. Willkommen fühlte ich mich nicht. Schnell ein Foto und dann schaute ich nach dem Fahrer, der mich abholen sollte. Er stand schon da und wartete – auf mich. Ich war die einzige, die mit diesem Zug anreiste.
Kaum in der Klinik angekommen, musste ich einen Moment an der Rezeption warten, bis ein anderer Patient aufgenommen worden war. Ich bekam unzählige Formulare zum Unterschreiben und Fragen gestellt, Zettel in die Hände gedrückt und war völlig geplättet von den ersten Eindrücken. Die Frage nach Fernseher für 1,50€/Tag und Telefon für 1,00€/Tag verneinte ich. Mit Handy und Laptop ausgestattet, genügt mir das vollkommen an Technik. Statt dessen kaufte ich mir WLAN für 5€/vier Wochen.
Trotz PCR-Test wurde bei mir Fieber an der Stirn gemessen. Ich hatte keines, nicht mal erhöhte Temperatur. Einen Essensplan bekam ich auch ausgehändigt und nahm ihn dankbar an. Das war der Fall, weil ich ein paar Tage vorher mitgeteilt hatte, dass ich vegetarisches Essen bevorzuge. In dem Zusammenhang wäre es toll, wenn mir jemand am Empfang mitgeteilt hätte, wo ich eine Toilette finde, denn dies ist doch nach einer längeren Reise nicht zu verachten.
Mein nächster Weg führte mich zur Aufnahmeschwester. Während der Wartezeit sah ich im Schaukasten die Termine für den Kraftraum und einen Flyer für Medical Wellness, den ich mir sofort einsteckte, was sich als sehr guter Wink herausstellte.
Da ich noch ein wenig warten musste, erfragte ich mir den nächstmöglichen Weg, um meine Notdurft zu verrichten. Erleichtert konnte ich dann zur Aufnahmeschwester. Diese nahm meine Daten auf, und ich musste mich noch einem Schnelltest unterziehen. Das ging recht zügig. Sie rief bei der Ärztin für die Aufnahmeuntersuchung an, so dass ich erst noch essen konnte. Mittlerweile war es gg. 13:00 Uhr. Ich ging in den Speiseraum, davor befindet sich eine Auffüllstation für Wasserflaschen. Nach dem Essen musste ich zur Ärztin.
Da ich noch Zeit bis zur Untersuchung hatte, nahm ich mein Gepäck und konnte bereits mein Zimmer beziehen und mich ein wenig erfrischen und akklimatisieren. Die Handtücher waren liebevoll auf dem Bett arrangiert und eine Flasche Bad Brambacher Wasser wartete bereits.
Bei der Ärztin – zuständig für die orthopädischen Patienten – wurde ich untersucht, damit ein Therapieplan erstellt werden konnte. Mein Blutdruck war gleich zu hoch, aber ich fühlte mich auch absolut gestresst, hatte rote Augen und zu wenig getrunken. Der nächste Termin war bereits am nächsten Morgen 6:45 Uhr zum Blutziehen und überall in der Klinik und bei allen Therapien war FFP2-Pflicht angesagt. Das würde eine Herausforderung für mich werden.
Anschließend durfte ich mit vielen Informationen zurück auf mein Zimmer. Ich zog mich dick an und ging erstmal ein Stück in Bad Elster im nahe gelegenen Schindelpark bei Schneeregen spazieren.
Flora Tempel im Schindelpark Bad Elster, 29. November 2021, ©Maren Martini
Das Abendessen war für 18:00 Uhr vorgesehen, so dass ich bis dahin durch Bad Elster schlendern konnte und nach meiner Rückkehr mit meinen Wasserflaschen in Richtung Speiseraum ging.
Der erste Tag war anstrengend, aber unter den derzeitigen Bedingungen haben alle ihr Bestes gegeben.
Dieses war der erste Teil und der zweite folgte sobald. Bis dahin eine Impression der Kreuzkappelle in Bad Elster im Wintergewand:
©Maren Martini
Bad Elster, 8. Dezember 2021