„Mystisches Zirzipanenland“ von Susan Lambrecht


Sagen aus dem Nachlass des mecklenburgischen Volkskundlers und Heimatforschers Richard Wossidlo 

 

 

Richard Wossidlo wurde am 26. Januar 1859 in Friedrichshof/Tessin geboren.

Er studierte Klassische Philologie in Rostock, Leipzig und Berlin. Seine Dissertation beendete er nicht und wählte das höhere Lehramt . Er wirkte von 1886 bis 1922 als Latein- und Griechischlehrer am Gymnasium in Waren, wo er am 4. Mai 1939 auch verstarb.

 

Ebenso war er leidenschaftlicher Feldforscher und Heimatkundler Richard Wossidlo und begegnete uns zum ersten Mal in der „Alten Ausspanne Walkendorf“ 2023, als wir das Café zufällig entdeckten. Er  und ist am 4. Mai 1939 in Waren/Müritz verstorben. Zu seinen Ehren ist ein Museum in Walkendorf eingerichtet worden. 

 

Wossidlo Museum Walkendorf

 

 

„Erzähltes und Gesammeltes“. Museum für Richard Wossidlo

 

 

Mehr zu und von Herrn Wossidlo wurde im digitalen Archiv zusammengetragen.

WossiDiA – Das digitale Wossidlo-Archiv

„WossiDiA ist die digitale Version des Zettelkastensystems Richard Wossidlos (1859-1939). Dieser war als wegweisender Feldforscher in ganz Mecklenburg unterwegs und schuf – unterstützt von vielen Sammelhelfern – eine außergewöhnliche ethnografische und regionalsprachliche Sammlung.“

 

 

 

Ende Juli begegnete uns in der alten Ausspanne Walkendorf im Café das Büchlein „Mystisches Zirzipanenland „. Es beinhaltet Sagen von Richard Wossidlo aus der Umgebung Tessin, Gnoien und Laage. Die Städtchen Tessin und Laage liegen an der Recknitz, Gnoien an der Warbel. 

Das kleine Büchlein lag am Ausgang der Ausspanne und zog mich an. Ich blätterte kurz darin und ließ es liegen, obwohl es mich angesprochen hatte. Schon auf dem Rückweg ärgerte ich mich, dass ich meiner Intuition nicht gefolgt bin und das Büchlein mitgenommen hatte.

So recherchierte ich im Internet danach. Es war vergriffen, der Verlag aufgelöst. Aber eine freundliche Frau teilte mir auf meine E-Mail-Anfrage mit, dass die Bücher in der Ausspanne Walkendorf noch erhältlich sind und die Restexemplare verteilt worden waren. So schrieb ich an diese, denn sie haben nur am Wochenende ab 14:00 Uhr geöffnet.

Gestern waren wir da, kauften fünf Exemplare des Buchs, tranken Kaffee und aßen frisch gebackenen Rhabarber- und Stachelbeerkuchen mit Streuseln. Anschließend durften wir durch das noch nicht eröffnete Museum schlendern und eine Blick in die sehr interessante Ausstellung zu Richard Wossidlo und zu Sammelwerken aus der mecklenburgischen Heimat werfen. Ich kann jedem empfehlen, dort am Wochenende einzukehren und mit Blick auf den Ortsteich, in der Ruhe der Natur, die Rosenfeem (Holzfigur umrankt von Rosen, im naturbelassenen Garten) Kaffee und Kuchen zu genießen.

Rosenfee Walkendorf

 

„Was sind Zirzipanen?“, werden Sie sich fragen. Mich erinnerte dieses Wort eher an Marzipan. Doch damit hat es rein gar nichts zu tun. 😉

Bei Wikipedia ist zu lesen:

„Die Zirzipanen (auch Circipanen, dt. „um die Peene“) waren ein mittelalterlicher elbslawischer Stamm und einer der Teilstämme der Liutizen. Sie siedelten um den Teterower See auf dem Gebiet des heutigen Mecklenburg-Vorpommern. Ihr Stammesgebiet Zirzipanien umfasste die Burgwardbezirke DemminDargunKrakow am SeeSukow und Altkalen. Das ist der Bereich südlich der Recknitz und Trebel und westlich des Malchiner Sees und des Kummerower Sees, im Bereich der Altkreise Güstrow (Ostteil) und Demmin.“

 

 

Abends las ich noch Sagen aus dem Büchlein und fand diese sehr spannend und interessant, weil mir die Heimatforschung und Bewahrung dieser Kulturschätze am Herzen liegen.

 

Ein Exemplar des Buches verlose ich an die-/denjenigen, die/der sich als erste/r auf diesen Beitrag meldet, per Kommentar oder E-Mail.

Mehr Sagen aus MV sind zu finden auf den Seiten der Heimatschatzkiste.

 

Seid gesegnet in Euren Tag.

 

Maren Martini, Blumenstadt Tessin, 5. August 2024