Hansestadt Hamburg


Hamburg am 15./16. Oktober 2022

 

Im August hatte ich gelesen, dass Christopher von Deylen am 15.10.2022 in Hamburg solo auftritt.

 

Christopher von Deylen Hamburg, 15.10.2022

 

So buchte ich Tickets und Hotel für diesen Abend und wir beschlossen, mit der Bahn nach Hamburg zu fahren. Von Rostock bis Hamburg sind es ca. zwei Stunden Fahrt.

Die Fahrt lief gut. Wir kamen gg. 14:30 Uhr in Hamburg Hauptbahnhof an und weil das Wetter wie immer, wenn wir auf Reisen sind, so toll war, liefen wir zum Hotel Amsterdam in der Moorweidenstraße 34. Etwas erstaunt waren wir, dass gleich fünf Hotels in einem Gebäude untergebracht waren.

 

 

Dennoch waren wir mit unserem Hotel zufrieden, denn es lag fußläufig zum Konzertort, dem Bunker in der Feldstraße 66.

Die Buchung eines Hotels in Hamburg war ein rechtes Desaster. Ein Hotel, was preislich erschwinglich und vor allem ein eigenes Bad hat, in Hamburg zu finden, war eine echte Herausforderung. Gemeinschaftsbäder sind für uns ab einer Preiskategorie von durchschnittlich 100,00 Euro pro Nacht inakzeptabel. 

So hatten wir ein großzügiges Zimmer mit Doppelbett und Frühstück, Anreise bis 23:00 Uhr und Abreise bis 11:00 Uhr, WLAN war ebenfalls inklusive. Wir bezahlten zu zweit mit Frühstück 137,70€ für eine Nacht.

Wir schlenderten noch ein wenig in der Umgebung des Hotels – Ortsteil Rotherbaum. Weil wir Hunger hatten und vor dem Konzert noch etwas in unsere Bäuche bekommen wollten, hatten wir vorher schon bei Google nachgesehen. Da waren in der Umgebung etliche Restaurants aufgelistet. Doch die Realität sah anders aus. Wir suchten doch länger als gedacht.

So kamen wir zu einem Italienischen Restaurant, das etwas versteckt und fast Menschen leer war. Der nette Besitzer hieß uns willkommen, prachte uns Prosecco und las uns die Tageskarte vor, wie wir es noch nie in Deutschland erlebt hatten. Wir wählten Tagliatelle mit Steinpilzen, tranken Primitvo und nahmen als Dessert Panna Cotta mit Beeren und Espresso.

Grazie an das Ristorante Torcello im Mittelweg Hamburg. Wir haben wunderbar gespeist. Es ist eine ganz besondere Adresse, die wir uns merken werden.

 

Ristorante Torcello Hamburg

Extra auf unseren Wunsche wurden uns die Steinpilze mit hausgemachter Pasta zubereitet.  

Wir haben uns sehr wohl gefühlt, gut gegessen und es war eine Begegnung auf Augenhöhe, obwohl wir nicht so elegant gekleidet waren, wie es wahrscheinlich in dieser Umgebung üblich ist.

Anschließend kehrten wir mit einem Abstecher im Bücher-, Heilessenzen und -steineladen Wrage ins Hotel zurück und bereiteten uns auf das Konzert vor.

 

Den Weg zum Konzertort hatten wir uns vorher schon heraus gesucht. Er führte durch den Planten un Blomen Park.

Kurz vor 20:00 Uhr trafen wir im Bunker ein. Dieser war schon recht gefüllt. Wir holten uns ein Bier an der Bar und freuten uns auf den Abend. Musik verbindet alle Menschen und so trafen wir auf Gleichgesinnte.

 

 

Das Konzert war wundervoll. Christopher von Deylen redet nicht viel, was auch bei dieser Art von Musik unnötig ist. Gleich zu Beginn gab es ein Ständchen des Publikums für Christopher von Deylen, denn es war sein 51. Geburtstag.

Christopher ist ein eher stiller Mensch. Ich bin mir sicher, genau deshalb kann er solche Musik kreieren. Darum geht es ja auch. Er improvisierte seine Werke auf eine ganz besondere Art. Ich konnte mich fallen lassen bei seinen Stücken, schloss die Augen und genoss jeden Ton. Einzig die Menschen im hinteren Bereich des Raumes, der nicht sehr groß war, waren für mein Empfinden, respektlos. Denn selbst bei ruhigen Stücken redeten sie in einem fort. Ich weiß nicht, warum man sich lauthals auf einem Konzert unterhalten muss.

Es stellte sich heraus, dass er sehr sensibel gegenüber seiner Katze ist und liebevoll von seiner Weggefährtin spricht. Das machte ihn (für mich) empathisch und sympathisch. Natürlich gab es Zuschlag, aber alles Schöne hat einmal ein Ende…

Unser Rückweg zum Hotel war gefühlt kürzer. Doch wir hatten keinen Zeitdruck und es war ein lauer Abend. So gingen wir in Richtung Fernsehturm, der uns wie ein Leuchtturm ein guter Richtungsweiser war. Als wir im Dunkeln direkt davor standen, kam er uns mächtig vor. Das ist er auch.

Der Fernsehturm Hamburg ist mit einer Gesamthöhe von 279,2 Metern der sechsthöchste Fernsehturm Deutschlands und überragt  alle anderen Gebäude in der Stadt.

 

Am Sonntagmorgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, beschlossen wir, durch Hamburg zurück zum Hauptbahnhof zu laufen.

 

Reichhaltiges Frühstück im Hotel Amsterdam Hamburg, 15.10.22

 

Wir gingen an der Außenalster spazieren, wo die sonntäglichen Jogger entlang liefen und Menschen ihre Hunde ausführten.

Wir kamen durch das als „Fontenay“ bezeichnete Areal am südwestlichen Ufer der AußenalsterDas John Fontenay Denkmal steht seit 1926 an der Straße Fontenay unweit des Kriegerdenkmals.

 

 

Nach einem ausgiebigen Rundgang durch Hamburg an der Alster, der Elbe, über unzählige Brücken, kamen wir wieder am Hauptbahnhof an. Auch unser Zug kam pünktlich, doch aufgrund von höherer Gewalt – wie wir sie schon öfter bei der DB erlebt hatten – auf einem anderen Gleis an.

Die Rückreise ging kurz nach 15:30 Uhr nach Rostock. Kurz nach der Abfahrt blieb der Zug auf der Strecke stehen, weil die Steuerung ausgefallen war und die Lok umrangiert werden musste. Das dauerte länger als geplant und so kamen wir mit einer Verspätung von über zwei Stunden in Rostock Hauptbahnhof an. 

Dennoch hatten wir eine sehr schöne Zeit in Hamburg und kommen gerne wieder. Die Stadt ist groß, laut und uns fehlten Sitzbänke und kleinere Cafés auf unserer Runde, um unterwegs innehalten und die Zeit genießen zu können. 

Maren Martini, Rostock, 21. Oktober