Das vermehrte Baumsterben in Dresden, und was jeder von uns wissen sollte
Aus einem Gespräch der Grünen Ostrunde und Parents for Future mit dem Amt für Stadtgrün Dresden zum Baumsterben in Dresden wurde folgendes festgehalten:
2012 bis 2016: 70 Straßenbäume pro Jahr sind gestorben
2017: 78, teilweise durch neue Krankheiten (Spekulativ frage ich mich: Ist die Rosskastanienminiermotte vielleicht auch eine Folge davon?)
2018: 140
2019: 385!
Herr Löbel vom Amt für Stadtgrün rechnet 2020 mit 400 absterbenden Bäumen. Vor allem betrifft dies Altbäume. Es treten auch verstärkt Baumkrankheiten auf, die auf die erhöhten Temperaturen zurückgeführt werden. Häufig betroffen sind Bergahorn und Eberesche.
Ich persönlich habe etliche abgestorbene Birken (siehe Foto) entdeckt. Interessant dazu ist der Artikel zum Wasserverbrauch von Wäldern – LWF-aktuell 66 von Lothar Zimmermann, Stephan Raspe, Christoph Schulz und Winfried Grimmeisen auf der Seite des Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF).
Welche Bäume werden vom Amt für Stadtgrün gewässert? Woran erkennt man diese?
- 2.000 Jungbäume werden vom Amt für Stadtgrün gewässert.
- 4.000 von Stadtreinigung und externen Firmen, bekommen 100 l über den Wasserschlauch alle 2 bis 3 Wochen.
- 200 Wassersäcke (60 l) bei speziellen Bäume – Selbstanbringung ist erwünscht mit Info ans Amt für Stadtgrün
– Bewässerungsrohre können im Nachhinein nicht mehr eingebaut werden.
– Vom 1. bis 3. Standjahr werden generell alle Jungbäume gewässert, ansonsten nach Bedarf auch länger. - Jeder Baum in Dresden ist mit einer Nummerierungsplakette versehen.
Welche Bäume brauchen besonders dringend Wasser, welche weniger?
Jungbäume benötigen 50 Liter pro Woche, Altbäume 150 Liter, pro Woche, wenn nicht sogar mehr!
- die Eiche braucht weniger Wasser als die Linde.
- Birken brauchen viel Wasser.
- Platanen vertragen Trockenheit und Hitze am besten. Dort gibt es keine Ausfälle.
Wann ist der beste Zeitpunkt zum Gießen?
- Am besten früh morgens oder nach Sonnenuntergang, damit das Wasser nicht sofort verdunstet.
- Ist die Erde sehr trocken und fest, hilft Auflockern mit einer Hacke.
Wissenswertes erfährt man über:
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Esther Binder von ParentsforFuture hat eine Zusammenfassung erstellt: „Straßenbäume sind besonders betroffen“
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NABU – Stadtluft macht Stress
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WWF
Vor allem werden Flyer zur Weiterverbreitung der Informationen benötigt.
Meine Idee ist: Jedes Haus sollte Regentonnen, – auffangbehälter in Absprache mit den Vermietern/Eigentümern aufstellen, um das Regenwasser zum Gießen nutzen zu können.
Dass es möglich ist, sieht man bereits an einigen Dresdner Häusern. Es gilt, die Zusammenarbeit im Öffentlichen Raum und darüber hinaus zu fördern. Dazu habe ich eine E-Mail an die Sächsischen Staatsminister für Umwelt und Bildung geschickt.
Dresden, 17. Mai 2020
Maren Martini