Schloss Weesenstein und Barockgarten Großsedlitz


Schloss Weesenstein an der Müglitz

 

Am 09. Jul 2022 führte unser Ausflug nach Weesenstein zum Schloss an der Müglitz. Nachdem der Park 2002 beim Jahrhunderthochwasser vollkommen überflutet wurde, erblüht er wieder in vollkommener Pracht und Schönheit mit seinen einzigartigen Rosenstöcken aus aller Welt.

 

Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Schloss am 17. Dezember 1318 im Zusammenhang mit dem Hilfe- und Dienstgelöbnis des Burggrafen Otto von Dohna gegenüber dem Meißner Markgrafen Friedrich dem Freidigen.

 

Bei Wikipedia ist zu lesen: „Der Name Weesenstein ist vermutlich auf das bereits genannte Quarzitgestein im Felsen zurückzuführen. Dieses auch als „falscher Opal“ bezeichnete Gestein hieß früher „Wese“ oder „Waise“, was sicherlich auch auf die weiße Farbe des milchweißen Opals zurückzuführen ist. Dadurch variiert der Name nur wenig: Weysinberg, Weisinsteyn, Wesinstein, Weysinstein, Weißenstein usw. Vom 16. bis zum 18. Jahrhundert findet sich fast durchgängig der Name Wesenstein, und schließlich seit Beginn des 19. Jahrhunderts setzte sich die Schreibweise Weesenstein durch (1850 auch amtlich).“

 

 

Schloss Weesenstein und Park, 09.07.2022

 

 

Skulptur der Flora im Park von Schloss Weesenstein, erschaffen 1861 von Bildhauer Wolf von Hoyer.

 

 

Schloss Weesenstein und Park, 09.07.2022, fast 20 Jahre nach dem Jahrhunderthochwasser erstrahlt alles wieder in prächtigen Farben.

 

Prinzessin Amalie von Sachsen.

Quelle: Schlösserland Sachsen

„Die Sonderausstellung »Der gute Ton − Amalie von Sachsen. Prinzessin, Komponistin, Dichterin« beleuchtete eine unkonventionelle Wettinerin, die zu ihrer Zeit sehr berühmt war, heute aber zu Unrecht vergessen ist.

Amalie komponiert, und Amalie dichtet. Bei Hofe gehört es allerdings nicht zum guten Ton, dass Theaterstücke eines Mitglieds der königlichen Familie öffentlich aufgeführt werden. Es verstößt sogar gegen die Etikette! Und so werden die Opern und Schauspiele der Prinzessin nur im privaten Kreis der königlichen Familie gezeigt. Berühmt wird sie deshalb erst durch ihre gedruckten, in zahlreiche Sprachen übersetzten Schauspiele. Diese freilich erscheinen nicht als die Werke der Prinzessin Amalie, sondern unter ihrem Pseudonym „Amalie Heiter“.

Der Onkel Amalies, König Anton, kauft Schloss Weesenstein im Jahr 1830. Sie begleitet ihn oft auf seinen Ausflügen hierher ins Müglitztal. Am 10. August 1831 wird hier anlässlich ihres 37. Geburtstages ein Souper, ein festliches Abendessen, gegeben. Später lebt Amalie als unverheiratete Frau häufig bei ihrem Bruder Johann und dessen Familie und wohnt auch mit ihnen im Schloss Weesenstein. Noch heute kann man die original eingerichteten Wohnräume mit ihren kostbaren Tapeten und wertvollem Mobiliar besichtigen.“

Wir spazierten durch den Park, um das Schloss Weesenstein herum und bis zum Aussichtspunkt „Prinzenbank“. Von da hatten wir eine wunderbare Sicht auf die umliegenden Felder und Wälder.

Anschließend kehrten wir im Schlosscafé ein und nach einer Stärkung mit Quarkkäulchen fuhren wir über Großsedlitz und bewunderten den üppigen Barockgarten. 

 

 

Barockgarten Großsedlitz – Sachsens Versailles

 

Auf den Seiten von Schlösserland Sachsen ist zu lesen:

„August Christoph Graf von Wackerbarth beauftragte 1719 den sächsischen Baumeister Johann Christoph Knöffel mit dem Bau seines Alterssitzes. Großsedlitz – damals nur zwei Stunden Wegzeit von Dresden entfernt – bot dafür den idealen Platz. Da bis zu 1000 Soldaten gleichzeitig an dem Alterssitz bauten, konnten bereits 1720 das Schloss und 1721 die Obere Orangerie fertiggestellt werden. 1723 kaufte August der Starke dem ehemaligen Generaladjutanten der Sächsischen Armee den Garten ab. Dieser baute offiziell weiter – jedoch nach den Plänen des Königs.“

 

 

 

 

 

„Die Skulpturen in Großsedlitz

Mehr als 60 Figuren und Vasen, davon 24 Originale, stehen im Park. Wer die Schöpfer der Kunstwerke sind, ist nur lückenhaft überliefert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit gehen die Skulpturen »Vier Jahreszeiten«, »Die vier Erdteile« und »Vier Elemente« auf den Hofbildhauer Johann Christian Kirchner zurück, die acht Liebespaare der Mythologie auf Johann Benjamin Thomaes. Die bewundernswert detailgetreuen Skulpturen sind beeindruckende Zeugnisse aus der Blütezeit der sächsischen Bildhauerkunst im Barock.“

 

 

Weesenstein und Großsedlitz haben wir nur im Ansatz erkundet und es ist ratsam, sich genügend Zeit für jedes Kunstwerk zu nehmen.

 

Maren Martini, Dresden, 10. Juli 2022