Zwischenmenschliche Beziehungen gibt es viele, angefangen bei der…
- Verwandtschaft – die angeboren ist, bereichernd sein sollte, gegen die wir uns nur bedingt wehren können, distanzieren schon, wenn sie zu viel wird.
- Freunde – wahre Freunde gibt’s nicht oft und muss man pflegen wie ein Pflänzlein. Sie sind das Pendant zu einer Ehe.
- Bekannte – sind vorübergehende Begegnungen, können bereichernd sein oder auch nicht.
- Kollegen – notwendiges Übel oder Ergänzung in der Arbeitswelt.
- Affären – gehören zum Leben. Damit meine ich keine heimlichen Affären, wo Lebenspartner verletzt und hintergangen werden. Das ist Feigheit im höchsten Maße, sich dem eigenen unzufriedenen Leben und der Verantwortung seinem Partner gegenüber zu stellen.
- Weggefährten – begleiten auf kurzen und längeren Lebenswegen, manch einer nennt sie Lebensabschnittsgefährten.
- (Wahl-)Bekanntschaften – die weder Freunde noch Affären sind. Sie teilen gelegentlich, meist spontan ihre Freizeit miteinander, tauschen sich über Dies und Das aus, geben sich Nähe, bereichern sich für den Moment und gehen wieder ihrer Wege, um wieder die Distanz zu wahren. Das hat keinen dauerhaften Bestand, da in dieser Konstellation etwas zu kurz kommt: DIE GEFÜHLE.
Nur nicht zu viel Nähe zulassen, ist der Effekt aus Angst vor Verletzung. Es soll leicht sein, nur das Schöne genossen werden. Dabei ist es ein Schutzpanzer. Ich nenn es: freiwillig gewählte Einzelhaft, in die man sich begibt. Man versucht, sich selbst zu schützen und verwehrt sich selbst dem Leben und den Schönheiten, auch den Risiken, die es nun mal mit sich bringt. Körper und Seele sind Gefangene und werden eingesperrt in einer Einzelzelle. Das ist ganz schön grausam sich selbst gegenüber. Dabei darf man legitim immer JA oder NEIN zu allem und jedem sagen. - Ehe – das höchste Gut und notwendig? Nicht mehr zeitgemäß, allerdings als Krönung einer wundervollen Partnerschaft, in der beide wachsen in jeglicher Hinsicht, durchaus denkbar!
- surreale Bekanntschaften (lt. Wiki künstliche Beziehungen genannt – Beziehungen übers Internet, z.B. Chats, Foren, Netzwerke, Skype, Brief-, E-Mail- und Telefon-Beziehungen) Für mich sind sie allenfalls Verbindungen, niemals Beziehungen und sind nicht lebensnotwendig, allenfalls eine Ergänzung oder vorübergehender Trost in dieser immer mehr vereinsamten Welt!
Doch letztlich sind es alles nur Begriffe, die der Mensch erfunden hat, um etwas erklären zu können. Was für jeden einzelnen dahinter steckt oder steht, ist individuelle Interpretation – mit Sicherheit ist meine eine andere als die eines Mannes. 🙂
Und zwischenmenschliche Beziehungen gehören unbedingt zur Gesundheit. Wir benötigen die echten zwischenmenschlichen Beziehungen. Sie geben uns Halt, Aufmerksamkeit, das Gefühl, geliebt zu werden. Damit schwach und stark sein zu können sich die Waage halten, das ist der Sinn im großen Universum. Danke an Peter und Alex für die inspirierenden Gedanken.
Alles und alle sind wir miteinander in irgendeiner Weise verbunden. Dennoch begreifen das die meisten Menschen nicht oder wollen es nicht wahrhaben. Es ist Balsam für die Seele, geliebt zu werden. Da kann man noch so oft vor dem Spiegel stehen und sich Selbstliebe vorgaukeln. Es ist nicht dasselbe und dafür gibt es auch kein Kraut!
Der Mensch ist nicht zum Alleinleben geboren – die Einsamkeit führt zum grausamen Seelentod, wenn nicht sogar zu Herzproblemen und irgendwann dem Herzstillstand. Denn, wie wir wissen, muss jeder Muskel trainiert werden, um seine Funktion im Körperkreislauf zu erfüllen.
Nicht umsonst folgen manche Menschen ihrem verstorbenen Partner kurze Zeit später, mit dem sie lange Zeit verbunden waren. Wenn das Liebesband gerissen ist, bleibt oft nur die Hoffnung auf eine Wiedervereinigung nach dem Tod, vielleicht in einem anderen Leben, in einer anderen Dimension. Diese Vorstellung ist schön und kann ich gut nachvollziehen.
Es gibt nicht umsonst das Broken-Heart-Syndrom, welches durch Traumata ausgelöst werden kann, sei es Trennung oder Verlust des geliebten Partners. Allerdings können auch andere Auslöser Ursachen für eine Herzmuskelerkrankung sein.
Dresden, 29.07.2019
© Maren Martini