#RightsNotRoses – Rechte statt Rosen?

Valentins- und andere von der Gesellschaft initiierte Tage –

Rechte statt Rosen?

Durch meine liebe Freundin Dagmar bin ich auf #RightsNotRoses aufmerksam geworden. 

 

Rechte statt Rosen. Rosen, wie auch alle anderen Blumen, sind für mich in der Natur am Schönsten. ©Maren Martini

 

 

Tatsächlich hatten wir gestern in einer Telegramgruppe einen Austausch über den Valentinstag. Was bedeutet dieser Tag für die Menschen?

Ich mag den Film „Valentinstag“ aus dem Jahr 2010 sehrund ich habe ihn bereits am Sonntag, 13. Februar angesehen. Doch das liegt einerseits an der tollen Besetzung mit Julia Roberts, Jessica Biel, Jessica Alba, Taylor Swift, Jennifer Garner, Ashton Kutcher, etc. Andererseits sind es die ineinander verwobenen Geschichten. Der Film ist einfach schön. Er spielt in LA und da darf wohl das romantische Klischee, dass alle Valentinstag feiern, nicht fehlen.

 

 

Dennoch spiegelt er für mich genau das wider, was ich an diesem, wie allen anderen, festgelegten Tagen nicht mag: Konsum und Erwartungen der Menschen. Die einen hassen diesen Tag, weil sie ihn immer allein verbringen (müssen). Die anderen sind verliebt in die Vorstellung, ihn mit einem geliebten Menschen zu verbringen und die anderen haben ein Ritual draus gemacht. Auch im Film gibt es einen Mann, der diesen Tag nicht als Valentinstag registriert und sich dann den Erwartungen der Gesellschaft beugt. Das Blumengeschäft ist unschlagbar, 110 Millionen Blumen werden an diesem Tag weltweit verkauft, davon allein 50 Millionen Rosen.

Den Liebsten zu zeigen, dass wir sie lieben, bedarf es da des Valentinstages? Natürlich freuen wir uns, wenn wir Aufmerksamkeit bekommen. Jeder braucht sie. Selbstliebe und -achtung genügen nicht allein. Sie sind wichtig, doch (Be-)Achtung von außen ebenso. Für jeden Menschen, ob jung, alt, Mann, Frau, Kind. Es geht um viel mehr als: Ich schenke dir Rosen und habe dem Anspruch oder den Erwartungen genüge getan. Denn die Frage ist, erfüllen wir eine Erwartung an diesen Tag oder tun wir es von ganzem Herzen?

Es geht um geschenkte Aufmerksamkeit, Achtsamkeit gegenüber den Menschen in meinem Umfeld. Da ist ein Lächeln, ein spontan spendierter Kaffee oder Tee doch genauso wirksam und längst nicht so kostspielig. Wir müssen uns also nicht auf einen Tag festlegen, wenn wir dies jeden Tag von ganzem Herzen tun können. Wenn wir die Sonne, die wir im Herzen tragen nach außen tragen, können wir jeden Tag unsere Liebe zeigen. Denn wie im Innen so im Außen, wie oben so unten usw.

Ich zeige meine Liebe, indem ich handle und nicht nur rede. Dies kann ich ausdrücken, wann immer ich es empfinde und da warte ich nicht auf diesen einen Tag im Jahr.

 

Schneeglöckchen und Krokusse im Februar 2022 im Großen Garten Dresden ©Maren Martini

 

Ja, Blumen sind wunderschön, anzusehen. Wo wachsen in der Natur im Februar Blumen? In Europa blühen die ersten Krokusse, Schneeglöckchen und die Winterlinge, doch Rosen, Tulpen, Nelken? Die können im Februar nur aus dem Gewächshaus kommen und entspricht das der Natur? Wie lange halten sich Rosen im Winter in der Wohnung? Somit halte ich Rosen im Februar zum Valentinstag übertrieben. Es dient nur dem Blumengeschäft. Rosen zum Valentinstag sind eine Marketingstrategie. Soweit ich zurückdenken kann, haben wir nie Valentinstag gefeiert. Warum sollte ich ihn jetzt – nach einem halben Jahrhundert meines Lebens hier auf Erden – feiern?

 

Ich liebe Rosen und die in meinem ehemaligen Garten waren wunderschön. Doch, ob rot, weiß, rosa oder gelbe Rosen. Sie sind alle auf ihre einzigartige Weise und in ihrem Duft wundervoll.

 

In vielen Poesiealben stand dieser kleine Reim:

„Rosen, Tulpen, Nelkenalle Blumen welken, nur die eine nicht, und sie heißt Vergißmeinnicht.“

Heute hat dieser Satz für mich eine ganz neue Bedeutung gewonnen. 😊 Und Vergissmeinnicht sind ebenfalls wunderschön und die Botschaft steckt in ihrem Namen.

 

Vergissmeinnicht, Dresden 2019 ©Maren Martini

 

Bei uns gab es zu DDR-Zeiten den Frauentag am 8. März. Allerdings war dieser Tag ein sozialistisches Instrument, den ich auch nicht mochte. Und die Frauen gingen arbeiten, für sie also ein ganz normaler Alltag. Welchen Sinn macht es, Frauen Blumen, statt einen Tag für sich zu schenken Als Kind bekam ich mit, dass den Frauen an diesem Tag Nelken oder Tulpen überreicht wurden. Rosen gab es zum Frauentag nicht.

 

Ich meine, wenn wir Gleichberechtigung wollen, dann beginnen wir mit dem 8. März, dem Frauentag, der einheitlich ein Feiertag sein sollte und nicht nur in Berlin und ab 2023 auch in Mecklenburg. Was soll diese uneinheitliche Festlegung? Sind nicht alle Frauen in Deutschland gleich berechtigt, diesen Tag zu feiern?

 

Laut Wikipedia ist in den folgenden Ländern der 8. März ein gesetzlicher Feiertag:

  1. Angola
  2. Äquatorialguinea
  3. Aserbaidschan
  4. Belarus
  5. Burkina Faso
  6. Volksrepublik China(♀)
  7. Deutschland(nur Berlin)
  8. Eritrea
  9. Georgien
  10. Guinea-Bissau
  11. Kasachstan
  12. Kambodscha
  13. Kirgisistan
  14. Laos
  15. Madagaskar(♀)
  16. Moldau
  17. Mongolei
  18. Nordkorea[53]
  19. Nepal(♀)
  20. Russland
  21. Tadschikistan
  22. Turkmenistan
  23. Uganda
  24. Ukraine
  25. Usbekistan

 

Diese Länder haben Deutschland also in Hinsicht der Gleichberechtigung einiges voraus.

 

Der Muttertag fällt auf einen Sonntag. Dieses Jahr ist es der 8. Mai 2022. Gott sei Dank, da dürfen sich die Mütter wieder einmal verwöhnen lassen oder sie gönnen sich selbst eine Auszeit. Doch was ist mit den Frauen, die keine Mütter sind und mit denen, die keine Mütter mehr haben. Ich finde, seine Mama zu ehren, bedarf es keines festgelegten Sonntags. Das ist eine Selbstverständlichkeit, schließlich hat sie die Kinder geboren.

Der Vater-, Männertag oder Himmelfahrt ist immer ein Donnerstag und ein Feiertag. In diesem Jahr ist es der 26. Mai 2022.

So ist der Stand in Deutschland. Auch wenn Väter in anderer Hinsicht noch nicht so viel Anerkennung haben, so ist auch ihr Status sehr gestiegen. Es gibt schließlich auch Väter, die ihrer Aufgabe gerecht werden und andere, die die Verantwortung nicht übernehmen wollen. Manche wollen nur zahlen, andere gehen darin auf, Vater zu sein. Umgedreht ist es eher selten, dass eine Mutter nur zahlt und die Verantwortung nicht übernimmt. Doch, wenn sie z. B. aus gesundheitlichen Gründen dieser Aufgabe nicht nachkommen kann, wird sie als schwach eingestuft. Ich denke, generell ist diese Diskussion immer eine gesellschaftliche.

 

Frauen und Männer können nicht vollkommen gleichberechtigt tätig sein und auch nicht so handeln, weil sie von Natur aus verschieden sind. Jede/r muss also selbst herausfinden, welchen Weg er gehen will und kann. Doch, wenn Mann und Frau sich ergänzen und zusammen einen Weg finden, kann etwas Wunderbares daraus entstehen. Das Leben und die Kinder als Geschenk zu sehen, eröffnet uns eine ganz andere Sicht. Das Leben ist keine Pflicht, sondern wir sind da, um etwas zum Großen Ganzen beizutragen, jeder auf seine eigene individuelle Weise.

 

Von daher gilt für alle Menschen: Akzeptanz und Toleranz des Andersseins mit Liebe.

 

Bewahrt euch die Sonne im Herzen!

Sonne im Herzen ©Maren Martini

©Maren Martini

Dresden, 15. Februar 2022

Auswertung von Katharinas Blogparade.