Im Dezember 2016 beschloss ich, mich ab 2017 vegan zu ernähren. Neues Jahr, neuer Versuch: Das war eine bewusste Entscheidung, um die Menschen verstehen zu können, die so leben. Ich habe es ein Jahr durchgehalten, und ich muss wirklich sagen, es war manchmal hart. Gerade, wenn man verreist, ist das eine Herausforderung. Irgendwann habe ich mir angewöhnt, Mandeln und Obst einfach mitzunehmen und als Reserven dabei zu haben. Vor jeder Reise habe ich erkundet, wo sich ein Bäcker in der Nähe befand, und Obst und Gemüse bzw. getrocknete Frucht-Nuss-Mischungen zu finden, ist nicht schwer. Nur eine komplett tierproduktlose Ernährung ist wirklich anstrengend und es ging an meine Substanz.
Zunächst war es eine enorme Umstellung. Ich hatte mich vorher bewusst ernährt, zumindest dachte ich es. Ich habe den Haushaltszucker seit Jahren verbannt – ein wirklich unnötiges Element in der Küche – sowie Weizenmehl.
Stattdessen gibt’s Roggen-, Buchweizen-, Dinkelvollkornmehl in meiner Küche. Rohrohrzucker, Honig, Ahornsirup und Agavendicksaft, neuerdings teste ich Xylit, zum Süßen. Gebäck ohne Zuckeralternativen ist für mich undenkbar. Wobei ich herzhaftes Essen bevorzuge.
Fleisch gab es bei uns immer nur gelegentlich, wie auch Wurst. Wobei das nicht einfach ist, wenn man als kleine fleischfressende Pflanze großgezogen wurde. In meiner Kindheit (die 1970er Jahre) war es normal: einmal die Woche gingen wir zum Fleischer und kauften ein, das Wiener Würstchen für die Kinder musste da immer sein.
Heute, 40 Jahre später, wissen wir, wie ungesund es ist, Fleisch und Wurst in großen Mengen zu konsumieren. Wobei dies auch für Milchprodukte zutrifft. Doch auf die Milch werde ich noch gesondert eingehen. Entscheidend ist – wie immer – die Dosis von allem.
Ich denke, dass dies jeder für sich herausfinden muss. Der Mensch ist ein Individuum, aber eben auch ein Gewohnheitstier, d. h. jeder muss auf seinen Bauch hören, wann er ihm signalisiert, dass er Hunger hat. Wir benötigen oft weniger, als wir denken. Denn hauptsächlich braucht der Körper Flüssigkeit sowie die entsprechenden Elemente und Vitamine, um alles in einem gesunden Fluss zu halten. Inzwischen ernähre ich mich vegetarisch, allerdings keine Milch, Milchprodukte in Maßen, hauptsächlich Obst und Gemüse und lebe gut damit. Mit pflanzlicher „Milch“ fühle ich mich rundum wohler, höchstwahrscheinlich, weil sie einfacher zu verdauen ist.
©Maren Martini