Meine Erfahrungen im  Plastik reduzierten Alltag 

Meine Erfahrungen im Plastik reduzierten Alltag

 

Seifenablage aus Holz, gesehen in Bhaktapur/Nepal, Maren Martini

Als ich 2017 meine Ernährung umstellte, war dies schon ein großer Schritt. Ich befasste mich näher mit den uns im Alltäglichen umgebenden großen und kleinen Dingen. 

Dabei stellte ich fest, wie viel Plastik tagtäglich verwendet wird, vor allem im Müll verschwindet und wollte dies unbedingt ändern. 100%ig ist sie noch nicht verschwunden, aber um ein wesentliches reduziert. 

Da ich eine Kontaktallergie habe und nur unparfümierte Kosmetik nutzen kann, war für mich der Beginn und die erste Herausforderung das Bad.

Statt Shampoo und Duschbad, gibt es bei uns Seifen für Körper und Haar in Bioqualität. Haarseifen habe ich schon einige getestet und mein Favorit ist Mandarine-Basilikum von Alverde. Ein Stück reicht uns zu zweit ca. ¼ Jahr, mit mittellangem Haar. 

Nachdem ich Seife bereits Jahrelang zwischen meine Wäsche gelegt hatte, musste ich sie nur noch im Bad an die richtigen Stellen legen. Am Waschbecken hängt ein Seifenstück im selbst gehäkelten Sisalsäckchen zum Händewaschen und eine liegt in einer Keramik-Seifenschale in der Dusche. Seifenschalen gibt es in allen möglichen Formen und Farben, aus Holz, Bambus, Kork und wie erwähnt Keramik.

 

 

  • Seife mit Zitronenverbene, gibt es beispielsweise von Alverde bereits für unter einem Euro bei dm. Für viele ist der Kostenfaktor ein wichtiger Punkt. 
  • Seifendosen aus flüssigem Holz habe ich bei Einseifer gekauft, da sie auch regional sind.

    Alt bewährte Nassrasierer aus Metall und Metallrasierklingen umweltfreundlicher und preisgünstiger als Plastikrasierer
  • Statt teurer Plastik-Rasierer bin ich nach langer Recherche auf den Rasierhobel von Mühle mit austauschbaren Edelstahl-Rasierklingen umgestiegen. Mein Vater hat früher solch einen schon genutzt.
  • Haarbürste und Kamm aus Holz sind für die Haare schonender und mit ätherischem Lavendelöl befreie ich die Bürste von lästigem Staub. 
  • Zum Zähneputzen nutzen wir Bambuszahnbürsten und fluoridfreie Zahnputztabletten, die auch plastikfrei verpackt sind. Leider gibt es sie bei dm nur online, was ich nicht sehr nachhaltig finde. Möglich ist auch die Selbstherstellung von Zahncreme aus Kokosöl, Natron und Kurkuma.

All diese festen, plastikfreien Kosmetikartikel sind wunderbar im Alltag und auf Reisen. Wenn ich verreise habe ich keine Bedenken, dass etwas zerdrückt wird und ausläuft, zudem sind sie leicht. Auf Flugreisen sind sie perfekt, denn sie dürfen auch ins Handgepäck.

Was mir wichtig wäre, sind Alternativen für Kontaktlinsenmittel-Flaschen und – behälter. Dazu habe ich bisher noch nichts gefunden, bin aber offen für jeden Tipp. 

In der Küche bewahre ich meine getrockneten Kräuter in Gläsern oder Papiertüten auf, die frischen froste ich ebenso ein.

Edelstahl bietet sich im Bad nicht an, aber in der Küche, wie z. B. Wasserkocher, Gewürz- und Kaffeemühle, Sieb und Messbecher, Thermoskanne, Besteck. Kochlöffel und Pfannenwender habe ich aus Holz, Schaufel aus Metall und Besen mit Kokosfasern

  • Alu- und Haushaltsfolie benötige ich nicht mehr. Zur Aufbewahrung im Kühlschrank nehme ich Glas-Auflaufformen, die noch aus gutem Jenaer Glas und von meiner Familie sind. Auch Gläser von Konfitüre, Mus oder anderen Lebensmitteln eignen sich hervorragend.
  • Meine selbst hergestellten Kräuter- und Massageöle und Tinkturen fülle ich in grüne oder braune Flaschen von gekauften Muttersäften ab, da diese mit 0,33ml die passende Größe haben.
  • Zum Wäsche waschen verwende ich, seit ich Kleingartenbesitzerin bin, Efeu-Blätter. Für eine Wäsche werden 10 Blätter leicht eingerissen und in einem Säckchen in die Maschine gegeben. Natron und Waschsoda eignen sich ebenso wunderbar für Haushaltsreinigung und sind schon seit Jahrzehnten Haushaltshelfer. Warum sind die Menschen davon, von ihrem Weg, abgekommen?

Doch stellt sich mir die Frage, wann und warum musste so viel auf Plastik umgestellt werden, wo es absolut nicht langlebig in der Verwendung, doch leider im Abbau, ist? 

Es gibt noch so viel, was wir verändern können. Dies sind meine kleinen Beiträge, die jede/r umsetzen kann. 

Ich freue mich über jede bereichernde Erfahrung und Rückmeldung aus nah und fern.

Maren Martini

Dresden, 12.02.2020