Wie so oft liegen die guten und die weniger guten Zeiten oft beieinander.
Vor meinem Urlaub wurde ich zum Termin in den Kleingartenverein gebeten. Gestern war der Termin. Wer mich kennt, weiß: ich liebe meinen Garten und habe viel Zeit und Energie investiert.
Doch was mir gestern widerfuhr, ich komm noch nicht drüber weg! Jetzt muss ich eine Entscheidung fällen: Ankämpfen gegen einen Verein mit Alteingesessenen (das Bundeskleingartengesetz von 1983, inkl. dass jeder Verein seine eigenen Satzung schreiben kann, ist veraltet), den Pachtvertrag kündigen oder drauf ankommen lassen.
Vorwegnehmen muss ich, was dem Vorstand offensichtlich nicht bekannt war, dass ich am Sonntag, 10.11.19, die Hecke (wenn auch nicht auf 120cm) gestutzt und die angrenzenden Wege von Laub befreit hatte.
Beanstandet wurden u. a. Efeu entfernen, bemängelt wurde die Heckenhöhe von 180cm, Kürzung auf 120cm! Das in der heutigen Zeit. Mein Garten liegt direkt an einem öffentlichen Weg.) und diverse andere Pingeligkeiten, die kein arbeitender Mensch braucht, wenn er Ausgleich, Ruhe und Erholung sucht. Ausschlaggebend waren natürlich die Befindlichkeiten meines Garten-Nachbarn über das „Unkraut“ – seeehr wichtig. Er hatte sich bereits beschwert und auch kein Problem mit meiner Hecke, sondern mit mir.
Ich muss mir mit fast 50 Lebensjahren nicht sagen lassen: „…ob ich schon einmal einen Spaten gesehen habe“, was tief blicken lässt in den Charakter dieser Person, und dass sich in meinem Garten „nichts verändert hat“ – schaut dazu gern mal in meine eingefügte Foto-Galerie. Das steht auch einem Stellvertretenden Vorsitzenden des Vereins nicht zu! Ihm habe ich nur gesagt, dass dies wohl völlig unpassend ist. Höchstwahrscheinlich braucht dieser eine Brille, um zu erkennen, was sich verändert hat. Dass sich alles verändert, nur er eben nicht.
Dieser rühmte sich auch, dass er vergangenes Jahr über meinen Zaun geklettert sei, um die Wasseruhr abzulesen. Ich weiß nicht, in welcher Zeit diese Menschen leben. Sie sind stehen geblieben und mit ihnen ihre Ansichten. Vielleicht sind es auch die schändlichen Überbleibsel, zumindest haben sie sich so aufgeführt, die beispielsweise meinen Vater schon manipuliert und klein gehalten haben?
Letztendlich habe ich mich mit Worten zurück gehalten. Ich habe nur nachgefragt, warum denn dies nicht vor Ort geklärt wird, statt in einem Raum. Im November sind alle Messen gesungen, da kann niemand mehr „nachweisen“, was er angebaut hatte. Und auf diese Frage hin, bekam ich zur Antwort, dass Begehungen stattfanden, ich aber, die ich nie anwesend bin, (komisch, also ich war im Sommer fast täglich da) zu den Terminen nicht da war und man kann ja nicht in den Garten reinschauen. Ja, die extrem hohe Hecke! Die ist für mich aber unbedingt notwendig als Schutzmauer vor bösen Blicken! Die Hecke war bei Übernahme meines Gartens schon in der Höhe.
Hier das „Protokoll“ dazu, was für alles spricht:
Gestern habe ich mich geärgert, inzwischen sehe ich es gelassen. Es gibt wichtigere Dinge im Leben für mich. Wenn die Menschen, die meisten im Vorstand sind Rentner, nichts besseres im Leben haben, ganz schön armselig. Sie haben sich das alles selbst aufgebürdet und mir ist nicht klar, was genau sie damit bezwecken. Was ist der Sinn hinter so undurchsichtigen Heckenhöhen, 1/3-Standard-Obst-Gemüse-Anbau, Gehweg-Unkraut-Bereinigungen. Termine, die keiner einhalten kann, weil das arbeitende Volk heutzutage mehr Pflichten hat als zu DDR-Zeiten und sich auch in Schule und Kitas überall einbringen soll und muss. Höchstwahrscheinlich ist ihnen das reale Leben unbekannt. Sie leben in der Welt von vor 40 Jahren. Denn das wird immer wieder so gern betont. Daraus wird dann: Es war einmal…
Wahrscheinlich wissen sie nicht einmal, dass Prospan-Hustensaft Efeu enthält! Das passte gerade so schön! Da doch der Efeu in meinem Garten ein sehr anregendes Thema ist, und ich ihn liebend gern zum Waschen und für Tinkturen verwende. Merkwürdig erscheint, was ich auch nachfragte, warum der Efeu, der mit Sicherheit seit Jahren in meinem Garten wächst, jetzt auf einmal zum Thema wird. Angeblich wegen der Zerstörung des Mauerwerks des Vereinshauses.
Das Zitat eines Freundes trifft es super:
„Du wurdest damit zur Erfüllungsgehilfin einer GartenSatzung degradiert, statt dass du dich da verwirklichen konntest.“
Selbst-Verwirklichung ist in unserer Gesellschaft auch gar nicht erwünscht, so erfahre ich es immer wieder!
Dazu sehr gut passend die Artikel von der Wahl zum Vorsitzenden des Stadtverbandes Dresdner Gartenfreunde.
Die Alteingesessenen bleiben auf ihren Posten ohne Veränderungen in irgendeiner Weise, das ist bequem. Doch wird eindeutig klar, Volker Croy, ein Gartenbauingenieur mit Umwelt-Engagement, seine Bewerbung für diesen Posten war ausführlich und spricht Veränderungen an. Doch die sind nicht erwünscht. Leider war ich da noch nicht so in der Materie, so dass ich von dieser Wahl gar nichts mitbekommen habe. Oder wann wurde diese Wahl beworben? Ich kann mich leider nicht daran erinnern.
Ich stieß auch auf taube Ohren mit meinem Fledermausvortrag, den ich über NABU Dresden organisieren wollte. Es ist einfach nur peinlich, dass in der heutigen Zeit Menschen im Vorstand eines Kleingartenvereins sitzen und sich gegen die Umwelt sperren. Ich war der Meinung, Gartenbesitzer erfreuen sich an der Umwelt und den Pflanzen. Es ist das Gegenteil der Fall. Ihnen ist nicht klar, dass alles ein Kreislauf ist. Die Zeiten stehen auf Veränderungen, aber sie sind wie die drei berühmten Affen.
Vielleicht habt ihr eine Meinung dazu, die ihr mit mir teilen wollt? Das wäre sehr schön. Habt herzlichen Dank fürs Lesen, und ich schicke euch sonnige Grüße in den Tag!
Eure Maren
Dresden, 13.11.2019
Ein paar Impressionen meines ungepflegten Gartens und der Pflanzen, die ich im vergangenen und diesem Jahr mit Liebe eigenhändig gezogen bzw. gesetzt habe. Zumindest die Insekten und Vögel danken es mir und sind eifrig zugange! ©Maren Martini