Alternativen zu Plastik- und Metallbrillen aus Fernost
Rizinus ist eine Pflanze mit vielfältiger Wirkung. Viele Menschen kennen die Rizinuspflanze als schöne Zierde im Garten und in der Natur, ebenso das Rizinusöl als Abführmittel. Diese Pflanze wächst schnell und ist schön anzusehen. Im Internet lese ich vor allem GIFTPFLANZE. Nun ja, bekanntlich macht die Dosis das Gift.
Vor ein paar Tagen war ich beim Optiker, um meine doch schon in die Jahre gekommene Brille richten zu lassen. Die Bügel sind ausgeleiert, so dass mir die Brille von der Nase rutschte, und sie hat etliche Kratzer auf den Gläsern.
Die freundliche Mitarbeiterin wies mich darauf hin, dass bei Kunststoff die Weichmacher mit der Zeit rausgehen und somit die Brille ihre Biegsamkeit verliert. Während die nette Mitarbeiterin sich bemühte, die Schäden halbwegs gerade zu biegen, schaute ich mich im Geschäft um.
Ich fand kein passendes Brillengestell für mich. Meist trage ich auch Kontaktlinsen, so dass dies für mich in diesem Moment nicht so wichtig war. Doch die Optikerin holte mir aus dem Schaukasten zwei neue, plastikfreie, umweltfreundliche Modelle: „Bohnenbrillen„ genannt. Ich war erstaunt, denn diese waren leicht und biegsam, somit auch bruchsicher. Für Design und Herstellung hat „Rolf Brillen“, die in Österreich ansässig sind, bereits diverse Preise erhalten. Sie erklärte mir, dass die Brille aus nur drei Teilen besteht: Fassung und den beweglichen Bügeln.
Sie werden aus Rhizinusbohnen im 3D-Druckverfahren hergestellt. Das allein fand ich schon spannend und probierte sie auf. Das Gefühl war wirklich toll. Allerdings waren die Rahmen nicht für mein Gesicht passend. Doch da diese Gestelle immer nach Auftrag gedruckt werden, ist ein individuelles Gestell möglich.
Es gibt auch andere Brillenalternativen aus Holz und SchiefergeStein. Mehr zu Steinfurnierbrillen im Galileo-Report und bei Youtube unter @rolfspectacles.
Alle Brillen werden in Handarbeit in Österreich hergestellt.
Sie sind definitiv eine gute Alternative zu den Kunststoffmodellen, die mich schon immer verärgern und mit Sicherheit auch gesünder für Mensch und Umwelt sind. Eine Brille aus Holz könnte ich für mich persönlich sehr gut vorstellen.
Ob ich mir eine Brille aus Naturmaterialien kaufe? Das ziehe ich in Erwägung. Leider sind die Handwerkskosten in Europa utopisch, und das spüren die Kunden enorm, auch vor der Inflation war dies schon so. Bekanntlich hat gutes Handwerk seinen Preis und wenn die Zeit kommt, wer weiß, kommt auch meine neue Brille aus Holz, Schiefer oder Rizinus.
Momentan liegt unser Fokus auf Umzug und so sitzen wir schon vorfreudig aufgeregt auf Kartons und sehnen der Schlüsselübergabe für unser neues Heim in der Blumenstadt Tessin herbei.
Alte Brillen können gespendet werden über:
- Deutschen Blindenhilfswerk
- Brillen Weltweit
- Brille ohne Grenzen
©Maren Martini, Reutershagen, 17. März 2023