Wie viel Rücksichtnahme bringen sich die Menschen im Umgang miteinander entgegen und ist Lärm Lust oder Frust?
Wenn wir im Bus oder in der Bahn fahren, wie viele Menschen telefonieren, unterhalten sich oder hören Musik, schicken Sprachnachrichten, und das in einer Lautstärke, dass alle unweigerlich zuhören müssen.
Die Geräuschkulisse ringsherum ist laut, keiner kommt mehr zur Ruhe. Wenn ich im Bus von oder zur Arbeit fahre, hinter mir wird telefoniert und mitgeteilt, was man unbedingt noch mitbringen soll, was, wer, wann, wie und wo man sich gerade befindet, und wann man irgendwo sein wird. Wen interessiert das? Das will auf keinen Fall die ganze Welt wissen und man könnte das doch einfach vor dem Einsteigen in den Bus oder hinterher oder wann auch immer klären. Muss das unbedingt gerade sein, wenn sich 5cm von einem entfernt Menschen aufhalten, die gerade von der Arbeit kommen oder anderweitig im Bus einfach nur mitfahren wollen? Abgesehen davon finde ich das eine unausgesprochene Rücksichtslosigkeit und Zumutung für den Busfahrer der ja unweigerlich Unmengen von Informationen erhält und eigentlich Scheuklappen und Ohrenschützer tragen müsste. Am Ende eines Arbeitstages muss ein Busfahrer total gestresst und genervt sein. Ich könnte es verstehen. Da sind doch Straßenbahnfahrer mehr abgeschottet. Dennoch finde ich die meisten Menschen einfach rücksichtslos. Ich habe mein Handy meist lautlos. Kein Mensch ist gezwungen, im öffentlichen Raum zu telefonieren.
Abgesehen von privaten Dingen, die da breit getragen werden, Streitgespräche und Belanglosigkeiten, wer sich wann und wo befindet und wann wo ist, etc. pp.- es ist ein Graus!
Vielleicht ist das auf die immer weniger verbreitete Empathie zurückzuführen? War das schon immer so, nehmen wir es anders wahr, oder hat sich die Rücksichtnahme gegenüber den Mitmenschen tatsächlich verändert?
Sind die Menschen weniger empathisch im Gegensatz zu früher, was macht dies mit uns? Ich bin für „Pro Empathie“!
Und auch weniger schon am frühen Morgen mit elektrischen Geräten Rasen mähen, Hecken schneiden, sinnloses Staub aufwirbeln und Laub von A nach B pusten. Fast täglich wird eines dieser technischen Errungenschaften in meiner näheren Umgebung angeworfen und reißt mich aus dem Schlaf. Im Sommer besonders schön, da ich bei offenem Fenster schlafe. Völlig unsinnig, da im Sommer Vogel- und Naturschutz besteht und Heckenverschnitt vom 01. März bis 30.09. nach dem Bundesnaturschutzgesetz
Kapitel 5 – Schutz der wild lebenden Tier- und Pflanzenarten, ihrer Lebensstätten und Biotope (§§ 37 – 55) | |||
Abschnitt 2 – Allgemeiner Artenschutz (§§ 39 – 43) | |||
nur in Ausnahmen vorgenommen werden sollte, wie das Rasen mähen zum Insektenschutz. Doch ich vermute inzwischen, entweder ist es allen egal, sie wissen es nicht oder sehen es nicht als ihre Pflicht.
Also, liebe Mitmenschen, ein bisschen mehr Rücksichtnahme tut uns allen gut! Laut genug ist es sowieso schon. Das merkt man daran, dass auch die Vögel lauter zwitschern, um noch gehört zu werden. Lärm ist ein absoluter Stressfaktor!
© Maren Martini, Dresden