Rauhnächte

Rauhnächte

Die letzte Nacht war kurz, unruhig und Tränen reich.
Du bist fort und ich vergeh vor Schmerzen gleich.
Das bedeuten also rauhe Nächte.
Zu wenig Schlaf und viele Gedichte
Formten sich in meinem Hirn zu Worten und weckten mich auf,
um zu verarbeiten, was du mir schriebst.

Ich habe dich bedingungslos geliebt.
Hast mich nur benutzt und letztlich weggeworfen.
Ich fühle mich schrecklich und traurig ist, dass du gegangen bist
ohne ein Wort des Abschieds.

Deine letzte Einladung war ein Abschiedsgeschenk,
das wurde mir einen Tag später bewusst,
Auch wenn du mir gabst noch diesen einen Kuss.

Wolltest du dein Gewissen damit befrei’n?
Es wird dir so nicht gelingen.
Es bleibt eine Pein!

Ein Gespräch wäre mehr ein Geschenk gewesen.
Macht uns das nicht aus als menschliche Wesen?
Die Sprache, die du so liebst,
konntest du nicht verwenden in diesem Moment.

Ich habe es aufgelöst,
musste es erfragen und alles zu spät erkannt.
Welch Schmach hast du nur herauf beschworen.
Du hattest mich im Juli 2018 auserkoren,
und ich habe mein Herz an dich verloren.

Im September war noch alles gut,
wir wollten zusammen nach Berlin und Paris.
Einen Monat später ist geschmolzen das Eis.
Du fuhrst allein nach Berlin zum Konzert
und alles, was wir besprochen,
war dahin, es war zerbrochen.

Noch einen Monat lang hast du mich hingehalten und ich nehme dir übel,
dass du nicht offen und ehrlich gesagt,
Dass inzwischen schon eine andere Dame dein Herz begehrt oder ist es umgekehrt?

Dresden 31.12.2019

Maren Martini