Gesetha Martini (1942-2006)
Meine Mutti mit dem so außergewöhnlichen und schönen Namen, Gesetha, hatte immer einen Blick für Kunst. Sie kleidete sich elegant und extravagant. Das war wohl ihre Art, ihrer Kreativität Ausdruck zu verleihen.
Sie war gelernte Damenmaßschneiderin und Putzmacherin. Warum sie anschließend Lehrerin für schwer erziehbare Kinder und Erzieherin wurde, weiß ich bis heute nicht. Bis zur Rente war sie Internatsleiterin an der Palucca Schule Dresden.
Sie liebte die klassische Musik, die Malerei, besonders Renoir und doch hat sie ihre Kreativität nicht vollkommen ausgelebt. Das hat ihre Seele verkümmern lassen. Sie erzählte, wie gern sie Klavier spielen gelernt und weiter gemalt hätte, doch dass ihr Vater sagte: Ein Künstler in der Familie genügt. Damit war ihre Schwester gemeint, die beruflich Pianistin am Volkstheater in Bautzen war. Das Malen wollte meine Mama immer wieder aufnehmen. Meines Wissens ist es nie dazu gekommen.
Frauenkirche Dresden
Als sie 2004 schwer erkrankte und die Diagnose Magenkrebs bekam, hat sie viel über ihr Leben nachgedacht. Doch da war es leider schon zu spät.
Deshalb kann ich nur sagen: „Lebe dein Leben, denn für Veränderungen ist es nie zu spät!“
Weisheiten nützen nur etwas, wenn sie angewandt werden. Darum schau in dein Herz und folge deiner Intuition. Lass dir niemals einreden, dass du von Kunst nicht leben kannst. Dass es möglich ist, haben schon viele andere Seelen bewiesen.
Malen, schreiben, singen, musizieren, tanzen, Hauptsache, deine Seele ist glücklich und zufrieden damit. Alles andere findet sich von ganz allein.
Deshalb hab ich mir im Februar 2022 ein Keyboard gekauft und bin sehr glücklich damit.
Ich male nach Intuition und das beseelt mich.
Rosenstrauß von Wolfgang
Wolfgang Kuhnert war Gesethas erster Mann, der leider 1968 im Alter von 28 Jahren verstarb.
Freue dich deines Lebens
Danke für deine Worte, lieber Stefan!
Das ist ein äußerst liebevoll gemachter Artikel. Ich habe ihn mehrmals durchgelesen und die Bilder bewundert. Er hat mich zum Nachdenken angeregt.
Stefan