Der Heckenwald im Kleingartenverein

Die Hecke wuchs Frau M. 

über den Kopf hinaus.

Das fand sie nicht weiter schlimm.

Für sie war die Hecke ein Sicht-, Lärm-, Insekten- und auch Vogelschutz.

Es kam ihr nicht in den Sinn,

diese auf 120cm zu stutzen.

Sie wusste ihre Zeit und ihr Leben besser zu nutzen.

Nach einem Jahr war der Anblick dem Vorstand ein Graus.

Man lud sie vor, nicht ein.

Sie dachte sich: Was wird schon sein?

Fünf Mitglieder des Vorstandes saßen vor ihr, wie ein Tribunal,

durch die Tür zu treten, war bereits eine Qual.

Man warf ihr vor, so dies und das.

Sie hatte in ihren Augen über die Stränge geschlagen,

jetzt war einfach voll das Maß.

Man drohte ihr Sanktionen an,

 erfüllte sie nicht ihre „kleingärtnerischen Pflichten“ bis dann und wann.

Sogleich begann sie es in ihrem Umfeld zu berichten.

Letztlich erklärte sich ein Seelenmensch bereit,

zu beseitigen den Heckenwald.

Sie schafften es innerhalb von zwei Tagen.

Sie ist gespannt: Was wird der Vorstand jetzt sagen?

Alsdann der Angriffspunkt ist aus der Welt geschafft,

und sie ist befreit von einer großen Last.

Maren Martini

Dresden, 17.11.2019, 23:00