Ein außergewöhnlicher Musikabend
Am 20.9.2024 fand ein Konzert der außergewöhnlichen Art im Ringelnatz Warnemünde mit Mitch Walking Elk statt. Mitch Walking Elk (74) ist Singer-Songwriter der Cheyenne-Arapaho-Hopi-Nation. Ursprünglich fand ich ihn, weil er mit Tino Eisbrenner aufgetreten ist.
„Mitch Walking Elk ist auf Konzertreise in Deutschland und einige Tage zu Gast auf dem „Vier Winde Hof“ bei dem deutschen Songpoeten Tino Eisbrenner (61). Eisbrenners langjährige Kontakte zu Native Americans führte die beiden 2022 zusammen und schon 2023 entstand die gemeinsame Idee eines magischen Abends zwischen zwei, von Musik getragenen Lebenswelten, die sich spürbar berühren. Und dies im fünfzigsten Jahr des Dakota-Aufstandes von Wounded Knee bei dem der indianische Ruf nach Freiheit und Menschenrechten noch einmal weit in die Welt hinausgedrungen war – und weiterhin ungehört und missachtet blieb. Am 17.09.24 um 19:00 trafen sich Eisbrenner & Walking Elk zu einem einzigen gemeinsamen Konzertabend in diesem Jahr.“
Seine Stimme klingt ein bisschen wie Johnny Cash und sein Blues geht unter die Haut. Danke für diesen Abend Mitch Walking Elk!
Seine Biographie “There will be no surrender – Ich werde mich nie ergeben” zeichnet Lebensbilder eines Native American in Nordamerika. Kinderarmut, Perspektivlosigkeit, Alkohol, Kriminalität, wie auch Spiritualität, Kreativität, politisches und soziales Engagement. Viel von dem, was Mitch Walking Elk zu erzählen hat, spiegelt er in seinen Liedern zwischen Countryfolk und Blues, zwischen Liebesliedern und Protestsongs wider. Sie ist erhältlich im Traumfänger Verlag.
Die NZZ schrieb 2004 in einem Artikel zu Mitch Walking Elk:
„Mitch Walking Elk gehört in der Schweiz zu den bekannten Sängern und Liedermachern der amerikanischen Ureinwohner. Einst bewegte er sich wie viele seiner unterprivilegierten Schicksalsgenossen auf der Abwärtsspirale von Armut, rassistischer Benachteiligung, Alkoholmissbrauch, Perspektivlosigkeit und Kriminalität bis hin zum Häftlingsdasein. Während des Absitzens wurde ihm sein historischer, kultureller und politischer Hintergrund bewusst. Daraufhin bildete er sich zum Sozialarbeiter aus und widmet sich seither der Drogenprävention unter den Ureinwohnern. Einen Beitrag zur Erhaltung der kulturellen und spirituellen Werte der Ureinwohner zu leisten, ist ihm das Wichtigste, die Musik betrachtet er als Geschenk, und sein Traum wäre es, davon leben zu können, als singender Botschafter und Kulturvermittler.“
Hier gehts zu Incomindios., die sich für die Ureinwohner Amerikas einsetzen:
- Durchsetzung indigener Rechte
- Schutz von Umwelt und Ressourcen
- Förderung von indigener Kultur und Bildung
50 Jahre Incomindios – Ein Grund zum Feiern.
Am 28. & 29. September 2024 wird die älteste Schweizer Menschenrechts-organisation im Einsatz für die Rechte Indigener Völker stolze 50 Jahre alt! Wir nehmen dieses halbe Jahrhundert Engagement zum Anlass, uns der Öffentlichkeit zu präsentieren und zu reflektieren, wie die Anliegen der Indigenen angesichts des Klimawandels zum Wohl aller Völker berücksichtigt werden müssen. Anmeldung
Zeit & Ort
28. Sept. 2024, 13:30 – 29. Sept. 2024, 17:00
Rote Fabrik und NONAM Zürich, Seestrasse 395, 8038 Zürich / Seefeldstrasse 317, 8008 Zürich
Spendenaufruf von Incomindios
Incomindios hat eine Online-Ausstellung JAPARI – Unser lebendes Gedächtnis! in verschiedenen Sprachen anzusehen, ins Leben gerufen.
Einen kleinen Beitrag haben wir geleistet, indem wir diesem interessanten Konzert gelauscht und eine CD von Mitch Walking Elk (Gehender Hirsch) erworben haben. Wir wünschen ihm viel Kraft und Mut auf seinem weiteren Weg. Allein, fernab seiner Heimat, durch Europa zu touren, bedeutet Mut. Warnemünde war voller Touristen, dennoch war nur ein kleiner Teil von ca. 30 Menschen beim Konzert, was in unseren Augen sehr bedauerlich war. Unmengen Touristen sahen lieber auslaufenden, lauten Touristendreckschiffen zu. Über Umwelt und Prioritäten brauchen wir hier nicht zu reden. Entweder wir handeln oder lassen es. Wir mögen kleine Konzerte mit Bedeutung, Sinn und Verstand mehr als große, die für mich unter Brot und Spiele für die Menschheit bedeuten.
Ich habe etwas gelernt und mich mit den Menschen, die in ihrer Heimat in Reservaten leben müssen, auseinander gesetzt. Wie verdreht ist diese Welt. Wir sollten uns vorstellen, wie es für uns wäre, wenn wir so leben müssten bzw. haben nicht auch die meisten unserer Vorfahren ähliches erlebt?
Mein Beitrag zur Umweltachtung ist mein Bild des Monats September 2024:
Nachdenkliche Grüße
Maren Martini
Blumenstadt Tessin, 25. September 2024