Die Mecklenburger Kunststadt Schwaan


Schwaan – eingebettet zwischen Beke und Warnow

Am Sonntag, 09. November 2025 wollten wir mal wieder eine Stadt im Landkreis Rostock erkunden. Diesmal entschieden wir uns für die Künstlerstadt Schwaan. Nachfolgend berichte ich ein wenig zum Ursprung der hübschen Kleinstadt.

 

Ursprung und Geschichte der Stadt Schwaan

 

„Schwaan“ kommt aus dem Altslawischen und bedeutet: živŭ = lebend oder zvati für rufen. Auch eine Herleitung vom Lokatornamen Svan od. Zvan also Ort des živan, Svan, Zvan ist durchaus möglich.

Das Gebiet an der Warnow war ursprünglich von Slawen besiedelt, was man heute noch an den Orts- und Flurnamen erkennen kann. Erstmals wurde Schwaan 1276 als Stadt in einer Urkunde nachgewiesen. Eine Kirche wurde bereits 1236 urkundlich erwähnt. 

 

Die Stadt ist eingebettet zwischen Beke (einem Nebenfluss der Warnow) und der Warnow. Die Beke mündet nördlich des Stadtkerns, nachdem sie die westlichen Stadtteile von Schwaan durchquert hat, in die Warnow.

Schwaan und seine Ortsteile Bandow, Letschow, Dorf Tatschow, Hof Tatschow hat ca. 5000 Einwohner, etwas mehr als Tessin.

 

Kurze Geschichte der Stadt Schwaan

 

„Die ältesten Nachweise für eine Besiedlung der Schwaaner Gegend stammen aus ca. 2600 v.u.Z.


Als Geschichtsdenkmal einer späteren Periode ist ein Hügelgrab an der heutigen Doberaner Chaussee, bekannt als „Herzberg “, zu verzeichnen, das aus der Bronzezeit um 1500 v.u.Z. stammt.
Als Handelsplatz spielte das südlich von Schwaan an der Warnow gelegene Gebiet schon immer eine bedeutende Rolle. Hier führte auch ein alter Übergang der Fernhandelsstrasse „Via regia“, die in West-Ost-Richtung die Warnow kreuzte, entlang.“

 

1276 wurde die wahrscheinlich erste urkundliche Erwähnung Schwaans als Stadt mit dem Namen Svan. Das Gründungsjahr der Stadt bleibt jedoch unbekannt, wegen des Bestehens einer Kirche im Jahr 1232 ist jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit anzunehmen, dass der Ort als Stadt seit 1230 schon bestand. 

 

1765 vernichtete ein großer Brand die gesamte Stadt bis auf die St. Paulskirche und eine Mühle. Daher wird heute das Stadtbild insbesondere von im klassizistischen Stil errichteten Bürgerhäusern bestimmt.

 

Vor 1771 waren im Ort Juden ansässig, die den jüdischen Friedhof errichteten. Seit den 1880er Jahren nahm die Zahl der jüdischen Bürger kontinuierlich ab, bis sich die kleine Gemeinde 1915 auflöste. Die in der Zeit des Nationalsozialismus 1937 noch hier lebenden sieben Juden wurden in die Emigration oder in den Freitod getrieben. Drei Personen sind in das KZ Auschwitz deportiert und dort ermordet worden. Der Friedhof wurde in den 1960er Jahren überbaut. 1988 wurde ein Denkmal am ehemaligen Ort des Friedhofs errichtet.

 

1850 Bau der Bahnlinie Hagenow–Schwerin–Rostock durch Schwaan brachte einen wirtschaftlichen Aufschwung. Das Rathaus wurde nur fünf Jahre später in neugotischem Stil errichtet.

 

Zwischen 1890 und 1930 hatte Schwaan weit über seine Grenzen hinaus einen Ruf als Spargelstadt und wurde als Ausflugsziel von Rostockern sehr geschätzt.

 

1911 wurde eine Lungenheilstätte errichtet, die später zu einer Tuberkulose- und Rehabilitationsklinik ausgebaut wurde. Sie wird heute als Fachklinik Waldeck für Rehabilitationszwecke genutzt.

1928 wurde an der Warnow ein Flussbad eröffnet.

Schwaan erlitt im zweiten Weltkrieg keine Zerstörungen durch Bombentreffer. 

Die 1928 errichtete Schwaaner Hubbrücke über die Warnow wurde jedoch am 1. Mai 1945 gesprengt, ihr beschädigter Hubteil bis 1950 wieder erneuert. Die Brücke war technisches Denkmal und ein Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde auf Grund von Baufälligkeit 2015 durch ein festes Brückenbauwerk ersetzt. Bereits im August 2009 wurden die stählernen Hubportale abgetragen.

 

 

 

 

Seit 1991 wurde der historische Stadtkern im Rahmen der Städtebauförderung grundlegend saniert und ist sehr schön geworden.

 

Baudenkmäler in Schwaan

  • Die St. Paulus-Kirche, eine der ältesten Stadtkirchen Mecklenburg-Vorpommerns wurde im 13. Jahrhundert erbaut. Altar und Ausstattung von 1828/29, Orgel ist von 1861.
St. Paulus 9.11.2025

 

 

 

 

  • Das Rathaus wurd 1780 als Raths-Session-Haus erbaut, 1865 im neugotischen Stil aufgestockt und erweitert.

 

 

 

  • Das Apothekenmuseum „Ole Apteik“ mit alten Apothekeneinrichtungen, am Markt 8.

 

 

  • Das Kriegerdenkmal für die Gefallenen von 1870/71 auf dem Marktplatz wurde 1895 errichtet. An der Vorderseite befindet sich ein Reliefmedaillon des Großherzogs Friedrich Franz IV., geschaffen vom Bildhauer Hermann Hultzsch.

 

 

  • Eine Gedenkstele von 1988 am ehemaligen jüdischen Friedhof in der Lindenbruchstraße, erinnert an den „Guten Ort“ der jüdischen Gemeinde.

 

 

Kunst im Kunstmuseum Schwaan

Sehenswerte Ausstellung noch bis 22. November 2025

Schülerausstellung Kunstmuseum Schwaan

 

 

Werke der Künstlerin Anneliese Schöfbeck aus Plauen

 

Anneliese Schöfbeck aus Plauen

 

Kommende Veranstaltungen in Schwaan:

 

 

 

Herzensdank fürs Lesen meines Beitrags und hinterlassen Sie gern einen Kommentar.

Seien Sie gesegnet und gegrüßt

von Herzen Maren Martini

Tessin, 11. November 2025

 

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